Tag 38 – La Durance

Ich schlafe immer besser. Keine Ahnung ob es daran liegt, dass wir körperlich jeden Tag etwas leisten und der Körper sich seine Ruhe einfach holt, oder daran, dass ich nicht mehr bei jedem Geräusch aufschrecke, oder vielleicht beides zusammen. Andreas schläft schon die ganze Zeit super.

Jedenfalls startete der Tag mit der aufgehenden Sonne über Briançon, das übrigens ein sehr hübsches Städtchen ist.

Eine Katze sitzt auf dem Dach

Weil kein Strom verfügbar war, frühstückten wir beim Bäcker, d.h. wir haben Kaffee und Baguette dort eingekauft, uns an eines der Tischchen gesetzt und unsere Butter und Marmelade dazugeholt.

Um neun Uhr standen wir dann vor dem Fahrradgeschäft. Als wir gesagt bekamen, dass sie alles da hätten, um unsere Vorderbremse zu entlüften (zum Glück brauchten wir für die Vorderbremse nicht auch noch einen neuen Bremshebel), entluden wir in Windeseile das Rad und schoben es in die Werkstatt.

Während der Reparatur hatte ich Zeit zum Lesen und den Hund zu streicheln.

Schon eine halbe Stunde später war das Rad fertig. Es gehen jetzt alle drei Bremsen und hoffentlich bleibt das auch so.

Auf dem Foto sind zwei Tiere zu sehen. Auflösung weiter unten.

Es war heute sehr heiß. Wenn wir mal anhalten mussten, versuchten wir das möglichst im Schatten zu machen.

Außerdem ist unser Blick nicht nur für Steckdosen geschult, sondern auch für Brunnen. Selbst wenn nur wenig Wasser in einer Flasche fehlt – es wird immer aufgefüllt, wenn es eine Gelegenheit gibt. Was Anstiege ohne Wasser bedeuten, haben wir leider (aus eigener Blödheit) oft genug erlebt.

Mittags kamen wir in einen kleinen Ort und steuerten sofort die Kirche an. Vor unserem geistigen Auge befanden sich drei Dinge: Schatten, Strom, Sitzplatz.

In den letzten Wochen haben wir festgestellt, dass wir ziemlich gut gepackt haben. Es gibt nur wenige Dinge, die wir bis jetzt noch nicht gebraucht haben (Dazu gehört glücklicherweise das „Erste Hilfe Pack“). Aber was wir vermissen, ist das Solarpanel zum Laden der Powerbank. Der Forumslader schafft nicht beide Handys. Schon gar nicht, wenn es zu oft und zu lange bergauf geht. Wir hatten das Solarpanel ja dabei, haben es in Passau aber Hans wieder mitgegeben, um Gewicht zu sparen. Deshalb müssen wir uns immer wieder nach Steckdosen umschauen, obwohl die Sonne genug Energie liefern würde. Das werden wir auf der nächsten Reise besser machen.

Deko oder bloß nie entsorgt?

Gestern hatte ich Kontakt mit einer Freundin, die aus Nizza kommt, aber mittlerweile mit ihrer Familie bei Saint Etienne wohnt. Ich erzählte ihr, dass wir in den Alpen Richtung Nizza unterwegs sind. Es stellte sich heraus, dass ihre Eltern, ihre Schwester und auch sie selbst mit der Familie in ihrem Haus in den Alpen sein werden und wir sollen doch dorthin kommen. Also haben wir unsere Route ein wenig angepasst und steuern jetzt Seyne-les-Alpes an, wo wir Sylvie und ihre Familie treffen werden.

Auch Nizza selbst ist jetzt wieder im Programm, allerdings voraussichtlich ohne Übernachtung. Aber ankommen wollen wir dort schon. Wie Wien, war Nizza ein wichtiger Eckpunkt der Reise. Es würde doch etwas fehlen, wenn wir das ausließen…

„Power-Andacht“

Nachmittags verschafften wir uns gelegentlich Abkühlung am Fluss. Meist fuhren wir oberhalb und hatten einen wunderbaren Blick auf das glitzernde Blau.

Manchmal führte die Strecke hinunter an die Durance und dann tat das kühle Wasser sehr gut.

Was die Anstiege betrifft, war es heute eine leichtere Etappe. Diese wurde allerdings durch die Hitze erschwert. Nach Seyne-les-Alpes sind es nur noch rund 50 Kilometer aber die werden es in sich haben.

Die Etappe beendeten wir heute in „Crots“. Es gibt hier zum Glück einen Bäcker, aber sonst eigentlich nichts. Weil wir von der Straße aus einen potentiellen Übernachtungsplatz gesehen haben, blieben wir hier.

Wir aßen neben dem Dorfbrunnen noch eine Kleinigkeit. Als Andreas die Futtertasche öffnete stellte er fest, dass die Schokolade schon fast als Getränk durchging. Sie bekam ein kühles Bad im Brunnen und nahm tatsächlich wieder einen anderen Aggregatzustand an.

übernachtet wird heute zwischen einer Skateboard-Anlage, einer Pferdekoppel und dem Friedhof. Heute muss das Duschwasser ja nicht so warm sein…

Es führt eine Route Nationale ganz in der Nähe vorbei, aber ich glaube, die wird nicht sehr stören. Monotone Geräusche sind ja eher einschläfernd.

Hier noch die Auflösung zu dem Bild oben:

Tageskilometer: 58

Höhenmeter: 484


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1 Kommentare zu “Tag 38 – La Durance”

  1. Das ist ja eine tolle Überraschung, dass ihr bei der Familie von Sylvie eingeladen seid – super! Damit ist das Rätsel gelöst und ihr werdet sicherlich ein wenig verwöhnt! Ein Besuch in Nizza muss schon sein 😉 es kann ja nicht sein, dass ihr „nur“ von Wien nach Seyne-les-Alpes fahrt🤣

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