Es war heute Vormittag gar nicht so einfach, an den Startpunkt für unsere Wanderung zu kommen. Die Wanderung sollte in Sulden starten. Der Bus fuhr dort allerdings nicht hin. Das wussten wir aber nicht. Der Bus lud uns 9 km von Sulden entfernt ab. Da standen wir also und schauten ein bisschen dumm aus der Wäsche.

Aber wir wissen uns ja zu helfen. Wir standen einfach an die Abzweigung, die nach Sulden führte und hielten das nächste Auto an, das in diese Richtung abbog. Es war ein junger Mann, der für die Energieversorgung aus Wasserkraft in der Region zuständig ist. Er berichtete, dass aufgrund der Trockenheit in diesem Sommer nur ein Viertel der Energie erzeugt werden konnte wie in „normalen“ Jahren.

Sobald wir auf unserer ausgewählten Wanderroute waren, trafen wir keine Menschenseele mehr. Wir waren die komplette Zeit allein in der wunderschönen Natur.

Oben auf 2.300 Metern herrschte also totale Stille. Es war herrlich! Wir hatten einen super Ausblick auf den Ortler.

Der junge Mann, der uns nach Sulden gebracht hatte, erzählte uns außerdem, dass die Skifahrer, die oben auf dem Gletscher trainieren, schon um 5 Uhr morgens auf den Berg müssen. Ab 11 Uhr ist Schluss! Dann wird es zu warm und die Gletscherspalten gehen auf. Dann ist es zu gefährlich.

Als wir von unserer Wanderung wieder zurück nach Sulden kamen, stellten wir fest, dass absolut nichts geöffnet war. Weder die Touristeninformation, noch irgendwelche Geschäfte oder Cafés – nichts!! Und der Bus würde erst in zwei Stunden fahren.

Also versuchten wir unser Glück per Anhalter und das klappte auch. Wir hielten ein Wohnmobil an. Das österreichische Ehepaar fuhr uns sogar komplett bis nach Prad zurück und wir hatten auf der Fahrt eine nette Unterhaltung mit den beiden.

So waren wir noch rechtzeitig für die Yoga-Stunde im Hotel zurück. Die fand auf dem Rasen neben dem Hotel statt. Mit Blick auf den Ortler und den Sonnenuntergang. Wunderschön!