Tag 4 – Ins Schnalstal

Im Etschtal zweigt von Prad her kommend kurz vor Naturns nach Norden das Schnalstal ab. Vor dieser Abzweigung war es erst einmal Zeit für ein Kaffeepäuschen. Entlang des Radwegs gibt es sehr viele schöne Möglichkeiten zur Einkehr.

Die „Roadbar“ direkt an der Etsch hatte sehr viele gemütliche Sitzgelegenheiten und sogar Liegen.

Vorderteil eines „eingewachsenen“ Fahrrads…
Die Beleuchtung oben gefiel uns gut. Prima Idee 🙂

Wenn man ins Tal hinein fährt muss man auch als Fahrradfahrer zuerst einmal durch einen 1.160 Meter langen Tunnel. Weil man bergauf strampelt dauert es gefühlt eine Ewigkeit bis man endlich wieder draußen ist. Außerdem ist die langsame Fahrt durch den Tunnel sehr unangenehm, weil Autos, Motorräder, LKW den Tunnel ja auch befahren. Das macht erstens einen Höllenlärm und zweitens Angst!

Aber wir hatten natürlich das Licht und zusätzlich die Warnweste an. So kamen wir unbeschadet wieder aus dem Tunnel heraus und freuten uns über die deutlich bessere Atemluft und die Sonne, die auf uns herabschien. Sobald man den Tunnel und damit die Engstelle am Taleingang hinter sich gelassen hat, weitet sich das Tal.

Wir sahen immer mehrere Seilbahnen, mit denen Milch oder andere Dinge vom Berg ins Tal transportiert werden.

Hier sieht man, wo die Seilbahn oben auf dem Berg endet.

Bei unserer Auffahrt entdeckten wir einige urtümliche Bauernhäuser aus ganz dunklem Holz. Die Bauern leben im Schnalstal von der Viehwirtschaft. Wir sahen allerdings deutlich mehr Schafe als Kühe. Auf einer Weide entdeckten wir ein Mutterschaf mit zwei winzigen Lämmern. Eines der Lämmer wurde gerade von der Mutter trockengeleckt. Das andere war noch total nass und glitschig und taumelte extrem unbeholfen umher. Es knickte mit den dünnen Beinchen immer wieder ein. Es muss gerade geboren worden sein. Andreas vermutete, dass die beiden Lämmer noch keine zwei Stunden alt waren.

Das frisch geborene Lämmchen. Das Geschwisterchen liegt noch unter dem Muttertier.
Dieses Lamm ist schon ein bisschen älter, aber auch hier ist die Nabelschnur noch nicht ganz abgefallen.

Kurz vor dem Ort Vernagt muss man sich noch mittels 6 Kehren weiter den Berg nach oben schrauben, bis man endlich am Stausee angekommen ist. Dem Stausee fielen acht Höfe und die Kirche von Vernagt zum Opfer.

Am Ende des Schnalstals führt übrigens eine Seilbahn auf den mehr als 3000 Meter hohen Gletscher, wo 1991 die gefrorene Leiche von „Ötzi“ gefunden wurde.

Wir machten ein schönes Picknick am Rand des Sees, bevor es in einer für meinen Geschmack etwas zu rasanten Fahrt wieder hinunter ins Etschtal ging.

Wir strampelten diesmal auch nicht wieder alles nach Prad hinauf, sondern nahmen ein Stückchen die Vinschgau-Bahn. Ja, ihr habt richtig gelesen!! Zum Einen fanden wir, dass wir diesen Streckenabschnitt in diesem Urlaub nicht noch ein drittes Mal fahren müssen und zum Anderen wollten wir das Zugfahren hier mit dem Tandem mal testen. Mit der Vinschgau-Card dürfen wir nämlich kostenlos Busse und den Zug benutzen. Der Test ist geglückt. Das Einsteigen in den Zug mit dem Tandem hat wunderbar funktioniert. Gut zu wissen, aber in der Hauptsaison wollten wir das trotzdem nicht ausprobieren.

Heute: 80 km, 1.200 Höhenmeter


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