Wir frühstückten nochmal ganz gemütlich, packten dann all unsere Sachen wieder ein, holten das Tandem aus der Hotel-Tiefgarage und los ging es! Dank der guten Radwege kamen wir auch einigermaßen zügig wieder aus Stockholm hinaus.

Die zwei Tage in der Stadt waren zwar interessant und bedeuteten Abwechslung, aber wir sind trotzdem lieber in der Natur unterwegs.

Heute Nachmittag fuhren wir auf einem neu aussehenden Radweg. Andreas hielt auf einmal ziemlich abrupt das Tandem an und stieg mit den Worten: „Das will ich jetzt wissen!“ vom Rad. Ich stieg auch ab und Andreas erklärte, es wäre eine Art Schlauch oder Bändel quer über dem Weg gelegen. Er sei drüber gefahren und hätte im letzten Moment gedacht, dass es auch eine Schlange gewesen sein könnte. Wir liefen also zu der Stelle zurück und der „Bändel“ lag nun nicht mehr quer über die Straße, sondern eher zusammengerollt. Als wir uns näherten, entrollte es sich und glitt vom Radweg runter ins Gebüsch. Es war eine Kreuzotter, die sich auf dem schwarzen Weg gesonnt hatte!

Es ist mir schleierhaft, wie sie es überleben konnte, dass wir über sie drüber gefahren sind, aber einen schlimmen Wirbelsäulenschaden hat sie jetzt mit Sicherheit 😢

Wir haben in Schweden übrigens festgestellt, dass bei den Toiletten nicht so ein Theater gemacht wird wie in Deutschland. Da gibt es nicht „männlich, weiblich, divers“, sondern alle benutzen das selbe Klo, verlassen es bitteschön sauber und gut ist…

Obwohl wir heute Vormittag erst um ca. 11 Uhr gestartet sind, kamen wir gut voran und haben schon ein ordentliches Stück der fast 600 Kilometer von Stockholm nach Oslo geschafft. Allerdings wird es in den nächsten Tagen noch hügeliger.

Als wir den Tag beenden wollten, fuhren wir in einen Feldweg, an dessen Ende wir ein paar Häuser gesehen hatten und fragten, ob wir unter einem Apfelbaum zelten dürften, was uns auch gleich gewährt wurde.

Alles war schnell aufgebaut und schon bald lagen wir in unsere Schlafsäcke „eingemummelt“ im Zelt.

Tageskilometer: 110

Höhenmeter: 870