In Lillesand fanden wir eine nette kleine Bäckerei, wo wir ein leckeres frisches Brot und Kaffee kauften. Wir saßen draußen an einem Tisch mit Kaffee, Honig- und Marmeladenbrot und konnten das Treiben um uns herum beobachten. Am Nachbartisch saßen drei ältere Herren, jeder mit einer Kaffeetasse vor sich. Während wir frühstückten kamen immer mehr Männer zum Plaudern dazu. Das haben wir in Schweden auch öfters gesehen, dass sich ältere Herren am Vormittag zum Kaffeeklatsch treffen.
Nach dem Frühstück radelten wir die letzten 40 Kilometer zum Fährhafen in Kristiansand.
Während wir auf die Fähre warteten, kamen immer wieder Leute zu uns, um uns zu fotografieren, mit uns zu plaudern und wir mussten die üblichen Fragen beantworten. Wir überlegten, ein Schild aufzustellen „Please feed with chocolate!“
Wir hingegen fanden die Frau, die neben uns in der Schlange stand, extrem spannend. Sie ist 79 Jahre alt, war wochenlang allein in ganz Skandinavien unterwegs, schlief immer in dem winzigen Auto, hat auf der Reise Beeren und Pilze gesammelt und diese mit dem Campingkocher gleich eingekocht. Wir hätten ihr gerne noch stundenlang zugehört. Es war sehr spannend, ihr zuzuhören, wo sie schon überall war und was sie erlebt hat. Auch einer Frau, die mit ihrem Mann in Russland unterwegs war, hätten wir gerne noch viel länger zugehört.
Am späten Nachmittag verließen wir Norwegen also nach 8 Tagen und 506 geradelten Kilometern wieder. Tatsächlich freue ich mich nun auf das flachere Dänemark, auch wenn dort wahrscheinlich wieder mehr Wind ist. In Norwegen war es immer wieder verdammt anstrengend. Gerade wenn wir an einer besonders steilen Stelle schieben mussten, konnte ich kaum fassen, was wir da den ganzen Tag fortbewegen.
Am Abend, als die Fähre in Hirtshals anlegte, waren wir die Ersten, die von Bord fahren durften. Die Männer, die die Fahrzeuge ein- bzw. ausweisen, winkten uns zu.
In Hirtshals waren wir gerade rechtzeitig, um einen traumhaften Abendhimmel zu erleben. Die Landschaft wurde in ein geradezu unwirkliches Licht getaucht. Es war bezaubernd!
Dann war es höchste Zeit, einen Übernachtungsplatz zu finden und schon beim ersten Haus, an dem wir einen Menschen sahen und fragten, durften wir bleiben, unser Zelt auf der Terrasse aufstellen und sogar duschen.
Nach unserer groben Planung sollten wir übrigens spätestens am 30. August in Hirtshals wegfahren, damit wir rechtzeitig zu Hause sind. Das heißt, wir haben jetzt einen „Vorsprung“ von 12 Tagen, weil bisher alles so wunderbar geklappt hat. Das ist beruhigend zu wissen. Andersrum wäre nicht gut.
Tageskilometer: 45
Höhenmeter: 500
Liebe Ilona, ich habe jetzt auch Urlaub und heute Abend habe ich mir Euren Blog von Tag 1 bis heute durchgelesen. Vielen lieben Dank, dass Ihr uns teilhaben lässt an Eurer Reise und dass Du Dir, obwohl Du bestimmt hundemüde auf die LuMa fallen willst, noch so unterhaltsame Texte schreibst und sie mit Bildern schmückst.
Ich freue mich, dass alles bisher so gut geklappt hat und Ihr fast nur nette Leute trefft. Ab heute werde ich regelmäßiger lesen 🙂
Als Energyboost in Dänemark kann ich Euch Fazermints empfehlen – die leckerste Schokolade, die es gibt!
Euch weiterhin eine gute Reise und viele schöne Erlebnisse!
Liebe Grüße aus Oberachern, Sandra
Euch weiterhin eine gute Fahrt. Freue mich auf die Berichte und Fotos… LG Rieke