Heute Morgen packten wir das unbenutzte, aber schön trockene Zelt wieder zusammen, verabschiedeten uns und fuhren los, um die nächstgelegene Tankstelle zu suchen. Folgende Dinge brauchen wir jeden Tag dringend, um zu funktionieren: Kaffee, viel Milch (in meinem Fall), Süßes in irgendeiner Form und etwas Brotartiges.

Den Kaffee bekamen wir an der Tankstelle und den Rest im Lädchen gegenüber. Einem schönen Frühstück stand also nichts mehr im Weg. Und als wir beim Frühstück saßen, war unser Kilometerstand bei 4.001!!

Eigentlich sah der Küstenradweg vor, dass wir nochmal die Fähre nehmen. Als wir die Anlegestelle erreichten, war da zwar eine Fähre, aber kein Fährmann weit und breit. Wir fanden heraus, dass sie erst in 3 Stunden ablegen würde.

Also gut – dann geht es eben außen rum. Und wir haben den Umweg nicht bereut…

Weil wir ja das Geld für die Fähre gespart haben, genehmigten wir uns nach dem Mittagessen auch nochmal einen Kaffee. Die zwei jungen Bediensteten der Tankstelle gaben uns Tipps für die Fähre ab Kristiansand und als der junge Mann unser Tandem sah, schüttelte er den Kopf und brachte nur ein einziges Wort heraus: „Verrückt!“

Gegen Abend kamen wir durch ein schönes Naturschutzgebiet. Wir trafen keinen einzigen Menschen, es war super still, aber der Weg war sehr sandig und immer wieder so steil, dass wir schieben mussten.

Der Schlafplatz für den Abend war heute sehr schnell gefunden. Wir fragten einen Mann, der gerade seinen Rasen mähte, ob wir in der Garage unser Zelt aufstellen dürften. Er war gleich einverstanden und während wir mit dem Zeltaufbau beschäftigt waren, rollte lautlos ein E-Auto heran. Wir haben es zuerst gar nicht bemerkt. Erst als jemand hinter uns lachte, drehten wir uns um und entdeckten die Frau des Mannes. Die Begeisterung galt unserem Tandem – sie fotografierte es noch vom Auto aus.

Wasser für unseren Duschsack gab es nicht. Stattdessen die Einladung, bei ihnen im Haus zu duschen. Und danach bekamen wir sogar noch heiße Käse-Sandwiches, die uns die Katze streitig machen wollte. Wir konnten sie aber erfolgreich verteidigen und selbst essen.

Gerade als die Sandwiches gegessen waren, kam die Frau wieder mit einem Tablett aus dem Haus und meinte, sie hätte noch ein Dessert für uns.

Was für ein wunderbarer Abschluss für unseren Aufenthalt in Norwegen, das wir morgen wieder verlassen, falls wir einen Platz auf der Nachmittags Fähre bekommen. Von Norwegen haben wir leider nicht so viel gesehen wie von Schweden, aber das was wir gesehen haben, war sehr, sehr schön!

Tageskilometer: 116

Höhenmeter: 1380