Tag 7 – Panne

Andreas weckte mich um kurz nach 6 Uhr mit den Worten:“Lass uns schnell den Turtle zusammenpacken. Um 6:25 Uhr soll es ein bisschen regnen. So können wir ihn noch trocken abbauen. “ Ich glaube so schnell war ich schon lange nicht mehr aus dem Bett und in Rekord-Zeit stand der Anhänger abfahrtbereit da. Inzwischen klappt das Auf-und Abbauen sehr gut. Auch das funktioniert mit Teamwork eben am besten.

Der Regen kam um 6:25 Uhr dann doch nicht. Wir konnten in aller Ruhe frühstücken und waren trotzdem schon um 8 Uhr startklar.

Warten, dass das Kaffeewasser kocht

An der Uferböschung der Donau blüht gerade ganz viel Sommerflieder und es duftet herrlich auf dem Radweg.

Andreas behebt ein Schleif-Geräusch an der hinteren Bremse

In Grein kauften wir ein paar Lebensmittel ein und bei einer Werkstatt der Lebenshilfe durften wir Wasser erhitzen. Eine der Angestellten hörte sofort, dass wir Badener sind. Sie hat mal in Hofweier bei Offenburg gewohnt.

Wir bekamen den Tipp, zwei Kilometer zurück zu fahren und über die Brücke auf die südliche Donauseite zu wechseln. Dort sei es viel ruhiger und schöner.

Blick auf Grein
Hier darf das Auto mit ins Haus, wie bei uns das Fahrrad…
So ein Zusatzschild haben wir auch noch nie gesehen…

Ziemlich genau zwischen Grein und Ybbs knackte es ganz fürchterlich an der Antriebskette. Es stellte sich heraus, dass die Kette an einer Stelle aufgegangen war. Ein Ehepaar aus Genua, das auf Rennrädern unterwegs war, hielt an und half, den Schaden notdürftig zu reparieren, damit wir es bis zum nächsten Fahrradgeschäft schaffen.

Wir fuhren vorsichtig weiter. Es knirschte und knackte immer wieder, aber schließlich erreichten wir nach elend langen zehn Kilometern einen Radladen in Ybbs. Der Fahrradmechaniker teilte uns mit, er habe keine Kettenschlösser für 9-fach-Ketten, aber er habe 9-fach-Ketten da. Die könne er drauf tun.

Das war ruckzuck erledigt und wir machten unsere Mittagspause direkt bei dem Laden.

Gestärkt und mit funktinierendem Fahrrad konnten wir unsere Reise fortsetzen. Das Etappenziel für heute hieß Melk.

Die Firma, die unseren Turtle hergestellt hat, heißt „GentleTent“ und hat ihren Sitz in Wien. Da unsere Tour über Wien führt, wollten wir dort auf jeden Fall vorbeischauen.

Gunnar, mit dem wir bisher schon in Kontakt waren, wenn es um den Turtle ging, hat uns angeboten, heute Nacht in einem Turtle zu nächtigen, der in Melk auf einem Campingplatz als Anschauungsobjekt steht. Dort wollten wir uns abends auch treffen.

Wir bezogen also einen schön aufgebauten Turtle, der sogar mit Campingstühlen ausgestattet war.

Wir hatten mit Gunnar zuvor ja immer nur telefonisch oder per Email Kontakt und es war super, ihn jetzt auch mal persönlich zu treffen.

Unser Turtle wurde mit dem bereits aufgebauten Modell verglichen und Gunnar schaute sich an, wie Andreas die Bremse an unserem Hänger angebracht hat. Es wurde vereinbart, dass wir uns am Sonntag bei GentleTent in der Werkstatt treffen, und dann ggf. ein paar Änderungen an unserem Turtle vornehmen.

Wir gingen mit Gunnar noch in die Stadt. Dort war gerade ein Fest, wo wir uns noch etwas zu essen und zu trinken holten und unser Gespräch fortsetzten.

Stift Melk

Wir verabredeten uns für morgen zum Frühstück auf dem Campingplatz. Dann fuhr Gunnar nach Hause und wir liefen zum Campingplatz, um unser „Leih-Domizil“ zu beziehen. Auf der Straße entdeckten wir einen Hirschkäfer. Ich habe zuvor so ein Tier immer nur in Dokus gesehen. Andreas setzte ihn ins Gras neben der Straße in der Hoffnung, dass er von dort aus nicht wieder auf die Straße läuft und überfahren wird.

Tageskilometer: 104

Höhenmeter: 166


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