Als wir morgens wach wurden, hörten wir, wie die die Autotüren des Audi, der neben uns stand, geöffnet wurden. Außerdem hörten wir Kinderstimmen und die einer Frau, die die Kinder ermahnte, nicht so laut zu sprechen, weil nebenan im Zelt jemand schliefe.
Wir krabbelten aus unserem Zelt, um uns nochmal dafür zu bedanken, dass die Familie uns unter dem Carport Unterschlupf gewährt hatte. Während uns die Kinder durch das Autofenster neugierig begutachteten, brachte uns ihr Vater noch zwei Flaschen Mineralwasser. Ich wollte das Wasser in unsere Flasche umschütten, aber er meinte, wir sollten die Flaschen mitsamt Inhalt mitnehmen. Dann fuhr die Familie weg.
Wir packten zusammen und radelten zuerst zu einem nahegelegenen Einkaufszentrum, in dem auch eine Bäckerei sein sollte, die schon geöffnet hätte.
Weil wir das Tandem nicht draußen unbeaufsichtigt stehen lassen wollten, nahmen wir es kurzerhand mit hinein. Drinnen mussten wir leider feststellen, dass weder die Bäckerei, noch sonst ein Laden geöffnet hatte. Es dauerte eine ganze Weile, bis wir eine Bäckerei gefunden hatten, wo man drinnen sitzen konnte. Für ein Frühstück draußen war es uns wirklich zu kalt und ungemütlich.
Nach dem Frühstück konnte es dann so richtig losgehen. Wir hatten ja nur ca. 60 Kilometer vor uns. Auf unser heutiges Ziel haben wir uns schon wochenlang gefreut. Wir wollten nämlich Heribert und Susanne besuchen, die wir von den Tandemtreffen kennen und die wir leider durch Corona zuletzt im Mai 2019 gesehen hatten. Die beiden waren es, die als Erste auf uns zugingen und uns ansprachen, als wir das erste Mal zu dem Tandemtreffen kamen…
Bei einer kurzen Pause zwischendurch stellten wir fest, dass Andreas‘ Radschuhe immer mehr auseinander fallen und dringend ersetzt werden müssen, wenn wir wieder zu Hause sind. So lange werden sie wohl noch halten. Vielleicht hat Heribert ja auch Panzer-Tape, um sie an weiterem Auseinanderfallen zu hindern.
Einen kleinen Regenschauer warteten wir unter einem Baum ab. Und als es nur noch 10 Kilometer bis nach Harsewinkel waren, zählten wir jeden einzelnen zurück, wie beim Countdown eines Raketenstarts – nur langsamer.
Als wir in die Straße einbogen, in der Heribert und Susanne wohnen und unser Navi verkündete: „Du hast dein Ziel erreicht.“, sahen wir Heribert schon im Garten stehen, um unsere Ankunft zu fotografieren.
Wir wurden von den beiden ganz herzlich begrüßt und ganz fest gedrückt. Das tat richtig gut.
Als das Tandem sicher in der Garage verstaut war, gab es auf der Terrasse einen super leckeren gedeckten Apfelkuchen, der fast noch warm war.
Wir hatten einen sehr schönen Nachmittag und Abend. Wir haben uns super unterhalten, lecker gegessen und wir freuen uns schon riesig auf morgen, wenn wir mit Heribert und Susanne, sowie anderen Radlern eine gemeinsame Tour durch’s Münsterland unternehmen – ohne Hänger und ohne Gepäck!!
Tageskilometer: 63
Wie macht man das; auf einem Fahrrad ein paar Schuhe zu demolieren. Ihr seid schon in meiner 2. Heimat. Gute Fahrt
und hoffentlich wenig Regen. schi.bo