Tag 53 – Auf der „Schnellstraße“

Wir haben hinter der Lagerhalle gut im Turtle geschlafen und auch Angelika und Hans haben beteuert, gut im Auto geschlafen zu haben.

Andreas und ich waren schnell mit dem Packen fertig. Als wir gerade alle zusammen Richtung Bäckerei starten wollten, stellte ich fest, dass mein Handy und mein Geldbeutel nicht an ihrem Platz auf dem Fahrrad waren. Ich hatte beides nach dem Aufstehen noch gesehen. Es musste also irgendwo im Gepäck sein. Die erste Vermutung war, dass wir beides zusammen mit den Schlafsäcken und Luftmatratzen eingerollt haben. Wir rollten alles wieder auf, aber da war nichts. Dann suchte ich nochmal meine Taschen durch – nichts. Schließlich mussten wir den Turtle wieder auspacken und auseinanderfalten. Und siehe da: Geldbeutel und Handy waren hier, obwohl ich vor dem Abbau noch einen Blick in den Turtle geworfen hatte…

Endlich konnten wir wirklich starten. Zuerst gingen wir alle gemeinsam in eine Bäckerei, um zu frühstücken. Dann fuhren Angelika und Hans nach Mâcon zum nächsten Campingplatz, wo Andreas und ich am Abend eintreffen wollten.

Gestern Abend waren wir ja 13 Kilometer in die „falsche“ Richtung gefahren, weil dort der Campingplatz war, der sich dann als totaler Flop herausstellte. Diese 13 Kilometer mussten wir heute gerade nochmal fahren, bis wir wieder auf der Strecke waren, die wir eigentlich nehmen wollten. Auf dem Rhone-Radweg hatten wir immer mal wieder sehr blöde Drängelgitter. Klar, wir sind mit unserem Gefährt sehr lang und sehr breit, aber es gibt ja auch Kinder-Anhänger, Lastenräder, dreirädrige und vierrädrige Fahrräder. Die kommen da alle auch nicht durch. Andreas lässt sich ja nicht leicht aus der Ruhe bringen, aber da hat er sich wirklich mal aufgeregt.

Es hat ihm so gestunken, dass er auf diese Weise seinen Ärger an dem Pfosten ausließ…

Druck ablassen…

Durch Lyon kamen wir aber erstaunlich gut durch.

Es lief überhaupt sehr gut. Bis zur Mittagspause hatten wir schon 70 km auf dem Tacho.

Diese vielen Berge in den letzten Wochen haben uns definitiv fitter gemacht und das kommt uns auf der restlichen eher flachen Strecke zugute. Super! Den Turtle merken wir auf der flachen Strecke auch fast gar nicht. Der läuft einfach brav hinterher.

Am Nachmittag wurde es sehr heiß. Wir waren froh, bei dieser Hitze nicht gerade den Gipfel des Mont Ventoux nicht vor uns haben, sondern neben einem Fluss dahin zu rollen.

Wir machten nachmittags nochmal eine kurze Pause in einer Bäckerei. Die Dame hinter der Theke war extrem freundlich. Sie meinte, wenn wir wollten, könnten wir das Fahrrad ruhig hereinholen. Es war mir nicht ganz klar, ob sie meinte, dem Fahrrad wäre es draußen zu heiß, oder es könnte gestohlen werden. Beides ist ja unwahrscheinlich. Jedenfalls stand unser Gespann letztendlich in der Bäckerei.

Um kurz nach 18 Uhr kamen wir am Campingplatz in Mâcon an. Hans und Angelika hatten schon das Abendessen vorbereitet. Es gab Steaks, Würstchen und Salat. Es war sehr, sehr lecker!

Nach dem Essen berieten sich Andreas, Hans und Angelika bezüglich der Strecke für den nächsten Campingplatz. Morgen fährt Hans nämlich wieder mit uns mit und Angelika kommt mit dem Auto.

Tageskilometer: 132

Höhenmeter: 489


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1 Kommentare zu “Tag 53 – Auf der „Schnellstraße“”

  1. Als ob wir es nicht gewusst hätten😂 – eure Strecken werden in Richtung Heimat deutlich länger. Auf dem Rest der Strecke, die ihr ja schon bestens kennt, werdet ihr wohl zu eurem 140er Schnitt zurück finden 🤣
    Genießt noch das super Wetter und kommt unfallfrei an den Kanälen entlang!

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