Tag 1 – Gleich in die Vollen

Es war gestern Abend fast alles gepackt. Heute morgen mussten nur noch die Zahnbürsten und die Lebensmittel vom Kühlschrank in unsere „Futtertasche“ umgeladen werden. Das gestaltete sich schwieriger als gedacht, weil die Schublade des Turtles schon gut gefüllt war.

Auch unsere Nachbarin Andrea hat uns gestern Abend noch mit Tomaten und Vespergurken aus ihrem Garten sowie einer Prinzenrolle ausgestattet. Wir freuten uns sehr über all die leckeren Sachen und tüftelten so lange, bis alles „an Bord“ war.

Mit einer 15-minütigen Verspätung kamen wir bei Hans und Angelika zum Frühstück an. Auch die beiden drückten uns zum Abschied noch eine Packung Vollkornkekse in die Hand, so dass wir für den ersten Tag besonders gut versorgt waren.

Richtig starten konnten wir aber erst, nachdem wir unseren „Monstertruck“ bei der Ölmühle in Fautenbach auf die Waage gestellt hatten.

Beim Wiegen

Meine Befürchtungen wurden bestätigt: wir haben zwar hier und da das eine oder andere Kilogramm eingespart, aber der Turtle wiegt eben alleine fast 30 kg. Wir kutschieren also 126 kg durch die Gegend – mit einem „Bio-bike“.

Unsere Route führte uns auf direktem Weg zur Schwarzwaldhochstraße, so dass wir gleich ein feeling dafür bekamen, was uns in den nächsten Wochen erwartet.

Als wir am Naturschutz-Zentrum am Ruhestein unsere Wasserflaschen auffüllten, wurden wir umringt von einer Gruppe Senioren aus Gärtringen. Sie stellten uns viele Fragen, staunten und wünschten uns alles Gute für die Reise.

Ein Autofahrer ließ die Scheibe runter und sagte im langsamen Vorbeifahren:“Da habt ihr aber was vor.“ Tja, wenn der wüsste, wie recht er hatte…! Ein anderer Mann meinte:“Ihr habt ja Überlänge!“ und wieder andere gaben uns einen „Daumen hoch“.

In Baiersbronn genehmigten wir uns einen Eiskaffee

Wir tun das äußerst ungern, aber es ließ sich nicht vermeiden – wir mussten heute mehrmals schieben.

Kurz vor Freudenstadt kam nämlich so ein fieses steiles Stück, dass wir einfach absteigen mussten. Außerdem brauchten wir 11 kurze Verschnaufpausen (Schatten-hopping) bis wir endlich oben waren.

Bloß nicht in der Sonne halten..

In Freudenstadt gab es aber eine tolle Abkühlung und wir machten Mittagspause im Schatten eines Baumes.

Neben uns saß eine Familie aus den Niederlanden, mit denen wir ins Gespräch kamen. Weil sie mit dem Essen schon fertig waren, schenkten sie uns ihren Rest Schwarzwälder Schinken und Butter. Und wir teilten unsere Zwetschgen und Süßigkeiten mit ihnen.

Nachmittags lief es ziemlich zäh und es war bald klar, dass wir heute nicht so früh Feierabend haben würden. Jedenfalls nicht, wenn wir es morgen Abend bis zu meiner Patentante nach Beimerstetten schaffen wollen.

Wir freuten uns sehr, dass es auch irgendwann mal schön bergab (ins Neckartal) ging. Ab Horb am Neckar bis Börstingen radelten wir eine Weile gemütlicher am Fluss entlang.

Als die Abzweigung kam, wo wir den Neckar wieder verlassen mussten, überholte uns gerade ein Rennradfahrer. Er merkte, dass wir abbogen und fragte:“Seid ihr sicher, dass ihr da hoch wollt?“ Mehr brauchte er gar nicht zu sagen….

Um kurz nach 20 Uhr beschlossen wir, im nächsten Ort eine Bleibe für die Nacht zu suchen.

Weil es nach Regen aussah und für die Nacht auch Gewitter angekündigt sind, wollten wir unbedingt unter ein Dach.

In Hemmendorf fanden wir ein großes Vordach vor dem Eingang einer Kapelle. Wir schoben das Tandem darunter und keine fünf Minuten später fielen die ersten Tropfen. Hinzu gesellten sich wenig später Donner und Blitze. Wir sind sehr froh, ein Dach über dem Kopf zu haben.

Neben unserer Behausung gibt es sogar Toiletten, Waschbecken und Steckdosen!!

Im Ort steigt gerade eine große Party mit Livemusik. Wir bekommen zwar gerade ein Gratiskonzert, aber ich hoffe, dass die Band nicht bis um 2 Uhr heute Nacht spielt… Vielleicht bin ich aber ohnehin müde genug und bekomme es gar nicht mehr lange mit.

Tageskilometer: 108

Höhenmeter : 1537


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7 Kommentare zu “Tag 1 – Gleich in die Vollen”

  1. Hallo. Also voll im Stress. aber am Anfang geht es noch. es darf nur kein Dauerzustand werden. Wünsche Euch gutes
    Wetter und immer Öl im Kugellager. Bei mir ist Alles ok. Gruß schi.bo.

  2. Hallo ihr zwei,sind gestern Mittag 🕛 in Passau angekommen.Heute morgen hat es ziemlich viel geregnet. Gegen 10:00 alles trocken,sind in der Stadt Bummeln..heute und morgen ist Ruhetag.wegen Mittwoch schreiben wir noch.weiterhin gute Fahrt bleibt gesund

  3. Hallo Ihr Beiden, da habt Ihr aber ordentlich zugelegt mit dem Gespanngewicht !!! Wünsche Euch immer guten Asphalt unter den Reifen, bestes Wetter und ganz viel Spaß. Kommt gesund wieder in Euer Rodes Hiesl zurück. LG Wolf

  4. Nach einem guten Frühstück beim Puchegger verabschiedeten wir uns mit einer herzlichen Umarmung und lieben Wünschen für den Weg nach Mariazell!! Es war schön, euch kennenzulernen, kommt gut weiter auf eurem abenteuerlichen Weg!!!
    Inge/ Pernitz, Neusiedl/Niederösterreich

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