Tag 6 – Paray-le-Monial bis Saint-Pourcain-sur-Sioule

Als wir heute Morgen aufwachten stellten wir zuerst zwei Dinge fest. Erstens: es war ziemlich kalt. In die Alpen im Sommer kommt für mich auf jeden Fall ein zweiter Schlafsack mit. Zweitens: der Turtle hat über Nacht keine Luft verloren. Das war extrem beruhigend. Es muss diesbezüglich also kein Plan B her.

Andreas und ich gingen zum Bäcker und wir waren begeistert von der tollen Auswahl.

Als wir gefrühstückt hatten und Zelt und Turtle einigermaßen trocken waren, packten wir zusammen und es ging weiter.

Unser Weg folgte zuerst wieder dem Canal du Centre. Andreas passte sehr auf, wenn Engstellen kamen, damit der Turtle möglichst immer schön mit beiden Reifen Bodenkontakt behielt.

Bei Digoin kam wieder ein Flusskreuz. Der Kanal geht hier über die Loire. Den Weg haben Andreas und ich vor ein paar Jahren auf unserer Radreise nach Nantes genommen.

Oben der Kanal – unten die Loire
Wir schieben hier lieber mal…

Als wir das Departement Allier erreichten, fuhren wir weg vom Kanal und es wurde hügeliger. Das war aber gut so, denn irgendwann reicht es auch, den ganzen Tag am Wasser entlang zu fahren.

Der Mann ist mit zwei Hunden auf einer Radreise

Zur Mittagspause setzten wir uns in den Schatten eines Baumes. Nur einen Kaffee gab es diesmal nicht. Unter dem Baum ein Feuer zu machen ging ja nicht. Der Kaffee sollte warten bis wir einen geeigneten Picknickplatz finden.

In der Schublade ist nicht nur das ganze Bettzeug, sondern auch noch die „Bordküche“

Ein geeignetes Plätzchen für eine Kaffeepause kam allerdings nicht mehr und irgendwann lohnte die sich auch nicht mehr, weil es eigentlich nur noch wenige Kilometer bis zum Etappenziel waren.

Ich hatte noch Elisabeths Stimme im Ohr, die doch gerade gesagt hatte:“So, die letzten 10 Kilometerchen schaffen wir jetzt auch noch!“, als wir vor einem richtig blöden Hindernis standen.

Treppen! Mit ziemlich vielen Stufen! Die Treppen führten zu einer Eisenbahnbrücke über den Fluss und auf der anderen Seite wieder runter.

Das Schild, auf dem stand, dass man das Rad auf der Brücke schieben soll, schien uns irgendwie zu verhöhnen.

Aber es half nichts. Es gab als Alternative nur eine viel befahrene Nationalstraße im Feierabendverkehr. Das war also keine echte Alternative. Wir mussten mit den Tandems rüber.

Zuerst wurde der Hänger abgehängt und die großen Taschen nach oben getragen. Dann kam das Tandem dran…

… und zu Schluss der Turtle.

Als wir oben waren, wiederholte sich das Spiel mit Tandem und Hänger von Elisabeth und Dietmar.

Auch beim Schieben über die Brücke müsste man gut aufpassen, denn rechts und links war nicht viel Platz.

Als wir auf der anderen Seite wieder nach unten mussten, half uns Dietmar mit dem Turtle. Zu zweit hätten wir es nicht geschafft. Es ist klar, dass wir den Rückweg auf jeden Fall umplanen müssen. Über diese bescheuerte Brücke gehen wir jedenfalls mit dem Reisegepäck nicht mehr rüber. Die ist bestenfalls was für Rennradfahrer, die ihr Fahrrad einfach schultern können.

Aber wir haben es geschafft, wohlbehalten am Campingplatz anzukommen.

Wir bauten alles auf, gingen duschen, aßen was und während Elisabeth und Dietmar noch ins Städtchen gingen, blieben wir auf dem Campingplatz, wo sich eine junge Katze Streicheleinheiten bei uns abholte.

Tageskilometer: 91


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