Korsika Tag 10

Unsere letzte Tour auf der Insel. Eigentlich schade, denn die Landschaft, insbesondere die Berge, sind wirklich atemberaubend. Wir kamen aus dem Staunen oft gar nicht mehr raus.

Allerdings war auch jede einzelne Tour anstrengend. Wenn man deshalb auf die Idee kommt, einfach die Strecke zu kürzen, bringt das nicht viel. Dann hat man eben die gleichen Höhenmeter geballt in einer kürzeren Strecke, was es nicht minder anstrengend macht.

Wir packten heute nach dem Frühstück alles zusammen, stellten das Auto auf einen vom Camingplatzbesitzer genannten Parkplatz ab, stiegen auf unser Tandem und fuhren ins Restonica-Tal. Der Weg ist eine Sackgasse. Man kann hier 15 Kilometer der Schlucht entlang fahren und fährt dann die gleiche Strecke wieder zurück, denn oben führt nur ein Wanderweg weiter.

Zum Glück waren wir der Sonne diesmal nicht ganz so ausgeliefert, weil die Straße meist eng war und oft auf beiden Seiten Bäume standen, die Schatten spendeten. Trotzdem waren unsere T-Shirts nach kurzer Zeit nassgeschwitzt. Der Schatten war zwar super, aber heiß war es eben immer noch und auf die 15 Kilometer machten wir immerhin 1.000 Höhenmeter!

Es freute uns sehr, dass – fast oben – nur den Autos und Motorradfahrern Geld für die Durchfahrt abgeknöpft wurde, nicht aber Fahrradfahrern. Uns wurde stattdessen aufmunternd zugenickt.

Wir überlegten, ob wir uns in der Bergerie am Ende der Straße Käsekuchen zu den gekühlten Getränken gönnen sollten. Als wir vor dem Kuchen standen und darüber berieten, meinte ein Mann, der uns vorher mit seinem E-bike überholt hatte: „Das habt ihr euch verdient!“

Es haben sich die E-bike-Fahrer heute bei der Auffahrt schon fast bei uns entschuldigt, dass sie „schummeln“ (Das waren ihre eigenen Worte) und einer meinte, wir seien noch „ehrliche“ Radfahrer, weil wir uns nur mit eigener Muskelkraft nach oben kämpften.

Jedenfalls freuten wir uns, oben angekommen zu sein, suchten uns ein schönes Plätzchen, wo wir auch mal unsere Füße in den kalten Bergbach halten konnten und machten ein schönes Picknick.

Ich glaube, es stieg Wasserdampf auf und zischte, als unsere Füße ins Wasser eintauchten, aber vielleicht habe ich mir das auch nur eingebildet…. 🙂

Diese letzte Tour auf Korsika beendeten wir also mit 560 Fahrradkilometern auf der Insel. 560 Kilometer, von denen zumindest gefühlt, die meisten nach oben führten, die uns aber sehr viele schöne Erlebnisse bescherten. Nicht zuletzt erfährt man auf jeder Reise nicht nur die Gegend, sondern immer wieder etwas über sich selbst.

Am Wochenende sind wir also irgendwann wieder daheim, bringen unsere Ausrüstung in den Ursprungszustand und erholen uns ein bisschen, bevor es schon in wenigen Wochen auf unsere diesjährige Radreise geht.

Bleibt gesund und gespannt, die Welt (mit uns) zu er-fahren…


Alle Beiträge im Überblick von "Korsika 2022"

5 Kommentare zu “Korsika Tag 10”

  1. Superschön! Die Hitze hat uns allen zu schaffen gemacht, es ist zwar toll so schönes, stabiles Wetter zu haben, aber dieser Juni ist schon wieder richtig extrem. Wie ihr sind auch wir wieder zu Hause und mussten uns dieses Mal auf das Kajakfahren mit 0 Höhenmetern beschränken😊
    Wir sind schon sehr gespannt auf die Berichte Eurer großen Radreise!

  2. Hallo Ilona, Hallo Andreas
    hab’s eben erst mitbekommen. Schönen Urlaub, den Ihr da gemacht habt. Ein Traum.
    Kommt gut wieder in’s Rode Hiesl zurück.
    Viele Grüße
    Wolf

  3. Hallo Illona und Andreas,
    auch ich habe eure Korsika-Reise erst jetzt gesehen, doch mich umso mehr über die Bilder und interessante Berichte gefreut.
    Jetzt weiß ich wieder, warum ich mit Anja nie unsere allererste gemeinsame Radreise entlang der Nord- und Westküste, damals noch auf Einzelrädern, mit unserem Pino-Tandem wiederholt haben. Das muss noch warten, bis wir auch irgendwann einmal so‘ne „Schummel-Einrichtung“ (e-Motor) haben…
    Bin gespannt, wo‘s als nächstes bei euch hingeht. Gute Zeit bis dahin.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert