Tag 66

Gestern Abend hatten wir noch mit Chris und Maria ausgemacht, dass Andreas und ich morgens Brötchen holen gehen und wir um 8 Uhr gemeinsam frühstücken. Als wir um kurz nach 7 Uhr aus unserem Zimmer kamen, hüpfte der Kleinste, Erik, schon quietschvergnügt durch die Wohnung und die Sonne ging auch über den Hausdächern auf. Das konnte ja nur ein richtig schöner Tag werden!

Obwohl in Frankfurt zum Beispiel Lastenräder ganz häufig zu sehen sind, ist ein Tandem offenbar doch noch ein „Exot“. Besonders Kinder äußerten oft ihre Verwunderung, aber auch Freunde, ein „Doppel-Fahrrad zu sehen.

Zu den vielen Vorteilen des Tandemfahrens kommt noch dazu, dass wir ganz viele Menschen zum Lächeln bringen. Das sind viel, viel mehr als die Menschen, die sich über uns ärgern.

Kaum hatten wir den Süden Frankfurts verlassen, fuhren wir fast 20 Kilometer durch den Wald. Dass wir eben noch in der Großstadt waren, merkten wir nur noch alle paar Minuten an den Flugzeugen, die gerade vom Frankfurter Flughafen gestartet waren.

Unsere Route folgte heute zuerst der Bergstraße nach Heppenheim und anschließend der Badischen Weinstraße Richtung Heidelberg .

Zwischen Frankfurt und Darmstadt entsteht ein Radschnellweg. Das erste Teilstück ist fertig und es war ein Genuss, es zu befahren: keine Ampeln, keine engen Kurven, keine Drängelgitter, keine Stopstellen, keine Kraftfahrzeuge.

Kurz vor der Mittagspause bekamen wir eine Nachricht von Wolf, einem befreundeten Rennradfahrer, der wissen wollte, wo wir heute übernachten wollten. Ich schrieb ihm zurück, dass wir in Heidelberg ein Plätzchen für unser Zelt suchen würden, weil wir morgen zum Frühstück bei meiner Tante und ihrer Freundin, die sich zur Zeit in Heidelberg aufhalten, eingeladen sind. Von Wolf kam daraufhin die Frage, ob wir in seinem Wohnwagen übernachten wollen. Er wäre gerade in Speyer, würde uns in Heidelberg treffen und uns morgen ein Stück auf unserem Weg nach Haßloch über Worms begleiten.

Als wir am späten Nachmittag an der vereinbarten Stelle ankamen, wartete Wolf schon auf uns. Wir waren schwer beeindruckt, dass Wolf uns extra „entgegengereist“ ist.

Wir kauften noch ein paar Getränke ein, Wolf kochte Nudeln mit Tomatensoße und wir aßen gemeinsam zu Abend.

Weil wir heute also doch nicht mehr zelten mussten, war also die Übernachtung am 1. September die letzte Nacht im Zelt. Schön!

Übrigens habt ihr vielleicht schon gemerkt, dass wir gerade unser Versprechen, das schöne Wetter mitzubringen, einlösen… 😉

Tageskilometer: 91


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4 Kommentare zu “Tag 66”

  1. Hallo ihr Zwei,
    es ist wieder sehr spät , aber ich möchte euch doch noch kurz schreiben.
    Es ist schon bewundernswert wie ihr cdiese große Fahrradreise bewältigt habt.
    Man kann von hier aus auch fast sagen, wie ihr öfters gehört habt „Verrückt“, aber nicht viele sind in der Lage solch eine große Fahrradtour durchzuhalten. Wenn man die ganzen Tagesberichte mit den sehr schönen Bildern gesehen hat, muss man wirklich herzlich Dank euch sagen. Diese Berichterstattungen machen viel Arbeit und dies noch an jedem
    Abend. Wir wünschen euch noch eine gute und gesund ankommende Heimfahrt mit anschließender Erholung.
    Es grüßt euch von ganzem Herzen aus Ulm
    Heinz und Renate

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