Heute Morgen bekamen wir nicht nur den angekündigten Kaffee, sondern auch noch für jeden ein gekochtes Ei und eine Scheibe Toast mit Käse.
Nicht nur der Mann, mit dem wir gestern Abend gesprochen haben, sondern auch seine Frau, ließen sich unsere Reiseroute zeigen und waren danach komplett begeistert.
Ich glaube, viele Leute können sich überhaupt nicht einmal ansatzweise vorstellen, solche Strecken mit einem Fahrrad zurückzulegen – und schon gar nicht mit einem Tandem – und erst recht nicht mit dem ganzen Gepäck!
Die beiden erzählten, sie hätten ja fast ihren Augen nicht getraut, als sie uns gestern Abend vor ihrem Haus sahen. Dass Radreisende bei ihnen halten, wäre ihnen noch nie passiert. Wir wurden dann noch fotografiert und es wurde zum Abschied gewunken, bis wir außer Sichtweite waren.
Wir wollen ja am kommenden Mittwoch in Stockholm sein. Wir haben aber nicht vor, an der Küste entlang zu fahren, sondern haben eine Route abseits des Küsten-Trubels gewählt.
Wir hatten heute eine sehr entspannte Fahrt auf schmalen, ruhigen Sträßchen oder Waldwegen.
Das war sehr schön und mit dem Wetter hatten wir auch wieder Glück. Es hätte nachmittags eigentlich regnen sollen, aber außer ein paar Regentropfen am Abend bekamen wir nichts ab.
Abends fragten wir bei einem Bauernhof, ob wir auf dem Grundstück irgendwo zelten dürfen. Der Farmer hätte uns das zwar erlaubt, aber er hat einen Bernhardiner-Hund, der frei herumläuft. Er meinte, der Hund würde uns die ganze Nacht nicht in Ruhe lassen und außerdem sabbere er alles voll. Neeee, auf sabberndes Getier haben wir keine Lust! Der Mann gab uns aber Wasser und die Empfehlung, ein Stückchen weiter den Weg runter, nach einem Übernachtungsplatz zu suchen. Da kämen noch weitere Bauernhäuser…. Und so dürfen wir heute auf dem Gelände eines jungen Mannes hinter der Scheune übernachten. Wir kamen noch ein bisschen mit ihm ins Gespräch – er erzählte uns, dass er wegen eines Motorrad-Unfalls im Rollstuhl sitzt, aber ein Hand-Bike fährt.
Als wir das Zelt aufgebaut hatten und frisch geduscht waren, setzten wir uns noch zum Abendessen auf ein „Bänkchen“, das Andreas mit vier Zementsteinen und einer Alu-Auffahrrampe „gebaut“ hatte.
Erst als wir schön gemütlich im Zelt saßen, fing es draußen an, zu regnen. Egal! Jetzt sind wir im Trockenen und was morgen ist, interessiert uns heute noch nicht 😉
Tageskilometer: 89
Höhenmeter: 600
Hallo Ilona und Andreas!
Ich bin immmer voller Freude, wenn ich den Reisebericht und die wunderschönen Aufnahmen nach den einzelnen Tagen vor meinem zu Bett Gang ansehe. Was Ihr hierbei Alles sehen und erfahren dürft ist großartig. Mein persönlicher Wunsch ist, daß Ihr das große Reiseziel gesund und munter erreichen könnt.
Wir wünschen Euch weiterhin eine gute Fahrt und schönes Wetter mit vielen lieben Grüßen aus Ulm
Heinz und Renate