Tag 24

Wir hatten Glück – diesmal legte der Gockel erst um kurz vor 6 Uhr los. Das war ja schon fast wie „ausschlafen“… Tatsächlich klingelt unser Wecker morgens um 7 Uhr. Das heißt dann nicht zwangsläufig, dass wir dann auch aufstehen. Es ist nur ein Anhaltspunkt. Wir haben ja keine Termine.

Der leichte Wind (wir sind ja nur noch 80 km von der Ostsee entfernt), sorgte dafür, dass unser Zelt gleich morgens schon komplett trocken war. Weder mussten wir es trocken reiben, noch warten bis die Sonne das für uns erledigt hatte.

Es gab gleich im ersten Ort, in den wir kamen, die Möglichkeit, ein paar Lebensmittel einzukaufen. Das Frühstück war also gesichert. Der nächste Laden auf unserer Strecke kam allerdings erst wieder nach fast 70 km!

Es ist schon witzig, welche Überlegungen man auf so einer Reise anstellt. Das ist so völlig anders, als wenn man zu Hause, oder wie „normale Urlauber“ unterwegs wäre.

Wir stellen uns hauptsächlich folgende Fragen:

  • Wo bekommen wir heißes Wasser oder Kaffee?
  • Wo könnte man das „große “ Geschäft“ erledigen?
  • Wo gibt es ein Lebensmittelgeschäft?
  • Wer füllt unsere leeren Wasserflaschen wieder auf?
  • Woher bekommen wir warmes Wasser für den Duschsack?
  • Wo können wir heute unser Zelt aufschlagen?

Ansonsten können wir uns ja den lieben langen Tag einfach treiben lassen. Entweder wir unterhalten uns, machen uns gegenseitig auf etwas aufmerksam, das wir gerade sehen, oder wir hängen einfach unseren Gedanken nach und verarbeiten die vielen Eindrücke.

Am frühen Abend nahmen wir die Fähre von Kalmar auf die Insel Öland. Sie ist eigentlich durch eine Brücke mit dem Festland verbunden, aber man darf sie mit dem Fahrrad nicht befahren.

Als wir auf der Insel ankamen, fuhren wir noch ein Stück an der Westküste entlang Richtung Süden, bis es Zeit wurde, Duschwasser zu organisieren.

Wir sind bisher leider noch keinem lebenden Exemplar begegnet.

Bei einem Haus saßen Leute an einem Tisch im Freien. Wir sprachen sie an. Zum Einen fragten wir nach Wasser, zum Anderen zeigten wir ihnen zwei Stellen auf der Karte und fragten, ob es ihrer Meinung nach dort irgendwo möglich wäre, zu zelten. Auf die erste Frage bekamen wir zur Antwort, dass wir eine ihrer zwei Duschen benutzen könnten (ein richtig großes frisches Handtuch durften wir auch verwenden) und außerdem könnten wir bei ihnen auf dem Gelände das Zelt aufstellen. Die Plätze, die wir eigentlich im Auge hatten, seien eher nicht geeignet.

Nach der Dusche wurden wir mit Getränken und Erdnüsschen versorgt und saßen noch eine Weile mit den Leuten zu einem Schwätzchen zusammen, bis wir müde wurden und uns ins Zelt zurückzogen.

Tageskilometer: 100

Höhenmeter: 270


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4 Kommentare zu “Tag 24”

  1. Hallo, ihr beiden! 🤩
    Am Baggersee schließen wir den Abend mit „Und wieder geht einer schöner Seetag zu Ende“.
    Und abends lese ich eure Berichte (danke dafür) und freue mich an euren tollen Erlebnissen und wie weit ihr schon gekommen seid!!
    Genießt die Zeit weiterhin und vielleicht klopft ihr mal bei Sollidens Slott – die königliche Familie ist aktuell auch auf Öland 🙂
    Herzliche Grüße, Martina

  2. Hallo ihr zwei! Ja, ich fahre in Gedanken mit. So eine Tour ist eigentlich mein Lebenstraum. Wenn man in den Tag hinein fährt oder auch läuft, begegnet man dem Abenteuer. Menschen, die Interesse zeigen, Hilfsbereitschaft und Eindrücke, die man ein Leben lang nicht vergisst! Stelle dir die gleiche Reise mit einem autarken Wohnmobil vor):
    Wir wünschen euch weiterhin immer mind. 2atü Luft auf den Felgen(: Gute Fahrt!!!

  3. Ihr Lieben,
    wie die Zeit vergeht! Wie immer fantastische Bilder (alte Türen :-)) und tolle Berichte Eurer täglichen Erlebnisse! In Kalmar war ich schon mal vor 39 Jahren, damals ohne Fahrrad. Schöne Ecke und vor allem Astrid Lindgren Land! Wir wünschen Euch weiterhin bestes Wetter und viel Freude!

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