Tag 14

Morgens brachte uns das Ehepaar, in dessen Garten wir übernachtet hatten, eine Thermoskanne Kaffee und etwas Milch zu unserem Zelt. Zu dem Kaffee hatten wir noch unsere letzten zwei Scheiben Brot und ein paar Kekse.

Wir bedankten uns bei dem Paar mit ein paar Flötenstücken, die am frühen Morgen noch etwas schräg klangen, aber sie freuten sich trotzdem.

1. Frühstück

Am Hafen gab es eine Bäckerei in den Räumen, in denen früher eigentlich die Fischernetze geflickt wurden. Die Leute standen Schlange, um das Brot hier zu kaufen. Auch wir standen in der Reihe. Das Brot koste umgerechnet zwar 6 Euro, aber es schmeckte wirklich phantastisch. So genehmigten wie uns schon 30 Minuten nach dem ersten Frühstück ein Zweites.

2. Frühstück mit noch warmem Brot

Frisch gestärkt konnte es losgehen. Wir kamen gut voran, aber das „flache Dänemark“ hatte ich mir anders vorgestellt. Es gibt zwar keine Berge, aber irgendwie ging es trotzdem den ganzen Tag rauf und runter.

Auf der Fähre
In Dänemark ist man nirgends mehr als 52 km vom Meer entfernt

Auf der Straße fanden wir heute eine Art riesiger Rückstrahler. Ich habe eigentlich „Sammel-Verbot“, aber dieses Teil hob Andreas sogar höchst persönlich von der Straße auf. Es erhöht schließlich unsere Sicherheit im Straßenverkehr.

Nur ein UFO zöge jetzt noch mehr Aufmerksamkeit auf sich…

Wir sind heute so gut vorangekommen, dass wir schon früher als sonst nach einer Übernachtungsmöglichkeit schauen konnten. Wir sahen ein Haus mit einem Carport für 2 Autos, aber es stand nur eines drin.

Hier dürfen wir übernachten

Wir klopften an der Tür und ein junger Mann öffnete. Als ich ihn fragte, ob wir unter dem Dach neben dem Auto schlafen dürfen, bot er uns das Gästezimmer an und wir durften auch duschen.

Der Duschsack ist sonst auch prima, aber unter einer Dusche zu stehen, wo richtig ordentlich Wasser rauskommt, ist einfach herrlich.

Jetzt sind wir seit 2 Wochen unterwegs. Die Tage liefen bis jetzt eigentlich immer mehr oder weniger so ab:

1. Morgens unbedingt einen Kaffee trinken und ein Marmeladenbrot (leider ohne Butter) und manchmal ein süßes Stückchen essen.

2. Radeln und die Gegend auf sich wirken lassen.

3. Feststellen, dass wir unheimlich froh sind, die Reise gemeinsam machen zu können und dass wir zum Glück gleichermaßen „verrückt“ sind.

4. Schönes Plätzchen für die Mittagspause suchen und ggf. vorher noch was einkaufen.

5. Punkt 2 und 3 wiederholen.

6. Entweder nach 100 km oder ab 20 Uhr einen Übernachtungsplatz suchen.

Morgen werden wir Kopenhagen erreichen. Europas Fahrrad-Hauptstadt. Schon alleine das ist Grund genug, Kopenhagen bei einer so langen Radreise anzusteuern. Fahrrad-Schnellstraßen sind hier schon lange üblich – in Deutschland eher noch eine Seltenheit. Wir sind gespannt.

Tageskilometer: 110 km

Höhenmeter: 540


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2 Kommentare zu “Tag 14”

  1. Hallo ihr Zwei! Für mich beeindruckend, wie aufgeschlossen und gastfreundlich Menschen sind, wenn man sich Ihnen als “ Mensch“ gegenüberstellt! Mich erinnert das an ein Wort des jüd.Religionsphilosophen! “ Jedes wirkliche Leben ist Begegnung“ Und bei eurer Reise findet ständig „Begegnung“ statt! Eure Reise ist auch eine Lehrreise für andere. So long…Viel Spass in Kopenhagen!

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