Tag 3 – Wenige Kilometer, viel Gastfreundschaft

Die Nacht war schön ruhig und wir haben sogar bis kurz vor 8 Uhr geschlafen.

Also: erst mal ging es mit Casper aus dem Turtle raus, damit er sein Geschäft erledigen konnte.

Dann bekam er sein Frühstück und im Anschluss sollte er auf der Picknickdecke bleiben, damit wir uns umziehen, den Turtle abbauen und das Tandem beladen konnten.

Soweit der Plan…. Tatsächlich war einer von uns damit beschäftigt, dafür zu sorgen, dass Casper das Kommando „Decke“ einhält, bis er wieder freigegeben wird. Da er so langsam auch zunehmend testet, inwieweit er die Kommandos „aufweichen“ kann, wir aber unbedingt konsequent sein wollten, nahm die ganze Aktion des Zeltabbaus und des Packens ordentlich Zeit in Anspruch. Es war aber nicht weiter schlimm, denn auf der diesjährigen Reise bestimmt Casper das Reisetempo mit. Das war von vornherein klar.

Im ersten Ort, den wir erreichten, kauften wir Brot ein und suchten einen Platz, an dem wir frühstücken konnten. Wir fanden einen Picknicktisch, der auf den ersten Blick perfekt schien. Auf den zweiten Blick entdeckten wir Glasscherben und Zigarettenstummel auf dem Boden. Wir mussten genau schauen, wo wir Caspers Decke hinlegten.

Gegenüber war ein Barbershop. Da wollte ich eigentlich fragen, ob ich mit unserem Wasserkocher etwas Wasser erhitzen dürfte. Aber ein älterer Mann, der nebenan wohnte, kam mir zuvor und bot uns von dem Kaffee an, den er eigentlich für sich selbst zubereitet hatte. Und Wasser für das „Huntje“ gab er mir auch.

Die Radwege sind wirklich vorbildlich!

Wir radelten anschließend weiter, machten aber immer wieder Pausen. Mit dem Kleinen unterwegs zu sein, ist eine deutliche Entschleunigung. Es ist anders als vorher, aber wahrscheinlich auch gesünder – schon alleine, weil wir bei der größten Hitze nicht einfach weiterradeln, sondern ein Schattenplätzchen aufsuchen.

Wir haben zwar eine ungefähr geplante Strecke, aber wir wollen uns diesmal einfach treiben, die kleinen Orte auf uns wirken lassen und viel chillen.

Pause im Schatten einer Kirche

Endlich kommt Casper auch etwas zur Ruhe. Vor lauter Bienen, Schmetterlingen, fliegenden Blättern und Vögeln, die er gerne fangen würde (aber von uns daran gehindert wird), kommt er tagsüber nur schwer in den Schlaf.

Gegen Abend kauften wir in einem Supermarkt ein. Andreas ging in den Laden, während ich mit Casper draußen wartete. Ich saß mit Casper neben dem Tandem auf dem Boden. Ein junger Mann, der mit seinen Einkäufen aus dem Laden kam, sprach mich an und wollte wissen, woher wir kämen. Wir redeten eine Weile miteinander. Dann verabschiedete er sich, um an sein Auto zu gehen. Von dort aus winkte er mir noch mal zu. Als Andreas auch wieder beim Tandem war, kam der junge Mann plötzlich noch mal zu Fuß um die Ecke und fragte uns, ob wir gerne mit ihm und seiner Freundin zu Abend essen würden. Sie würden uns gerne einladen. Seine Wohnung wäre nur etwa 2 km von dem Supermarkt entfernt. Wir freuten uns sehr über diese Einladung und stimmten zu. Das Tandem und der Turtle wurden irgendwie in den engen Hausflur gequetscht.

Die beiden jungen Leute waren extrem freundlich und wir unterhielten uns während des Essens prächtig. Sie waren gerade mal 26 und 27 Jahre alt.

Weil wir durch das Abendessen erst spät wieder losfahren konnten beschlossen wir, für heute Abend auf einen Campingplatz zu gehen. Die Suche nach einem geeigneten Platz, wie wir ihn sonst bevorzugen würden, würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen und es dämmerte schon.

Der junge Mann rief extra für uns bei einem nahegelegenen Campingplatz an, um zu fragen, ob überhaupt noch Platz für uns sei. Er und seine Freundin begleiteten uns sogar noch mit ihrem Fahrrad zum Campingplatz, um sicher zu gehen, dass auch alles glatt lief.

Alles war bestens Wir hatten einen sehr schönen Abend bei den beiden, der Campingplatz hat außer uns keine weiteren Besucher und der Turtle war zum Glück auch bald aufgebaut.

Casper war abends wieder ziemlich überdreht, weil er tagsüber eigentlich zu wenig Schlaf hatte. Es gibt einfach tagsüber zu viele Dinge für ihn zu bestaunen.

Als der Turtle stand und wir es schafften, in etwas zur Ruhe zu bringen, kippte er mehr oder weniger vor Müdigkeit um. Auch Andreas und ich waren froh, als alles für den Abend verstaut war, und wir uns auch hinlegen konnten. Es war wieder ein schöner Tag.

Tageskilometer: 47


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1 Kommentare zu “Tag 3 – Wenige Kilometer, viel Gastfreundschaft”

  1. Ach wie schön, nun den Flip und Turtle mit euch beiden und Casper wieder auf Reisen zu sehen! Wir wünschen euch viele schöne Erlebnisse und eine gute, pannenfreie Fahrt. Die Box für Casper auf dem Gepäckträger ist toll geworden!

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