Jeder Niederländer, dem wir in den letzten Tagen erzählt haben, dass unsere Reise auch den Besuch Amsterdams auf der Agenda hat, verzog das Gesicht und riet ab. Aber das ist wie bei Kindern – wenn man sagt, sie sollen von etwas die Finger weglassen, dann ist es erst recht interessant. Und wenn man nur schauen will ob es stimmt was erzählt wird….
Wir brachen heute Morgen erst sehr spät auf, weil wir warten wollten, bis das Zelt etwas abgetrocknet war. Zum Glück half der Wind ein bisschen mit.
Bis der Turtle trocken war, durften wir in einem schönen Raum frühstücken, der eigentlich für Gruppen vorgesehen ist. Die Dame, die den Campingplatz mit ihrer Familie führt, hatte wohl etwas Mitleid mit uns. Anders als die Leute mit den Wohnwagen, Wohnmobilen oder Miethäuschen, hatten wir keinen Esstisch im Trockenen zur Verfügung. Und etwas frisch war es außerdem. Deshalb schloss sie extra für uns drei den Gruppenraum auf.
Um 11 Uhr brachen wir dann auf. Wir erstanden kurz nach der Abfahrt bei einem Imker ein Glas Honig. Außerdem nahm ich aus einer „Zu verschenken-Kiste“ am Wegesrand ein Päckchen Wäscheklammern mit. Schließlich machten wir uns auf den Weg Richtung Amsterdam.
Lustig ist, dass es hier extra ausgeschilderte Wege gibt, auf denen Hunde ohne Leine laufen dürfen.
Bei einer Kaffeepause bekamen wir einen Tipp, wo wir einen schönen Spaziergang mit Casper unternehmen könnten. Also bekam er nach unserer Kaffeepause die Gelegenheit zum Toben. Und wir machten mit!
Wir ließen uns schön viel Zeit, denn die Wegstrecke zum Campingplatz, den wir uns etwas außerhalb von Amsterdam herausgesucht haben, war nicht so weit. Wir haben vor, zwei Nächte auf dem Platz zu bleiben, damit wir morgen ohne Gepäck ein bisschen die Stadt erkunden können.
Ca. 11 km vor dem Platz machten wir auf der Wiese einer riesigen Sportanlagen Picknick. Das tat richtig gut.
Klasse, dass wir dieses Mal unsere kleinen Campingstühlchen dabei haben. Auf der Reise durch die Alpen im letzten Jahr haben wir die öfters sehr vermisst. Die Stühlchen durch die Niederlande zu schleppen, ist nicht weiter schlimm. Hier kommt es nicht so auf ein paar Kilogramm mehr oder weniger an. Wenn es rollt, dann rollt es.
Als wir in die Stadt fuhren, war es mir doch ein bisschen mulmig. Die Radfahrer kamen von allen Seiten und wir waren mit unserem riesigen Geschoss mittendrin. Andreas machte das absolut super. Er lenkte das Tandem beherzt und souverän zwischen all den anderen Radlern herum. Sein Motto ist :“Laufen lassen, nicht so viel bremsen und im „Schwarm“ mitschwimmem.
Casper saß total friedlich in seiner Kiste und schaute sich an, was sich um ihn herum tat.
Der Campingplatz, auf dem wir für zwei Nächte bleiben wollen, ist natürlich deutlich größer als die, auf denen wir die letzten Tage waren. Und es ist auch richtig viel los. Aber für das was der Campingplatz für die zwei Nächte kostet, hätten wir im Hotel noch nicht einmal das Frühstück bekommen.
So lange das Wetter passt, geht das mit dem Campen auch gut. Sollte sich das ändern sehen wir weiter. Heute ist es schön – morgen juckt uns heute noch nicht.
Tageskilometer: 52
Mit den vielen Radlern dürftet ihr kein Problem haben – die Masse eures Gefährts ist allen anderen überlegen 🙂
Auch schön, dass ihr gutes Wetter habt, wir wünschen euch, dass es so bleibt!!