Tag 2 – Ankunft in den Niederlanden

Während Andreas und ich morgens wieder alles zusammenpackten, hatte Casper offensichtlich viel Spaß dabei, abwechselnd durch Maulwurfshügel und nasses Gras zu pflügen – so weit es die Reichweite seiner Schleppleine eben zuließ. Er war hinterher von der Nasen- bis zur Rutenspitze komplett eingesaut.

Die Frau, neben deren Haus wir übernachtet hatten, brachte uns vor der Abfahrt noch Kaffee und für Casper etwas Wasser. Das musste als Frühstück (für Andreas und mich) erst einmal reichen.

Weil Casper richtige Dreckklumpen an den Füßen hatte, wollten wir ihm so bald wie möglich die Füße waschen. Diese Gelegenheit bot sich an einem Wasserhahn eines Golfplatzes. Mit der Schere des kleinen Schweizer Taschenmessers bekam Casper dann gleich noch eine Art „Pediküre“ verpasst, damit sich hoffentlich in naher Zukunft keine Klümpchen an den Füßen mehr bilden können.

Als wir also mit Casper auf einem Bänkchen des Golfplatzes saßen, kam ein Golf-Wägelchen angefahren – direkt auf uns zu. Ich war mir nicht sicher, ob der Fahrer vielleicht ein Problem mit einem Hund auf dem Gelände hätte. Aber anstatt uns zurechtzuweisen, gab er Casper ein Leckerchen! Da war ich platt!

Kurz nachdem wir die deutsch-niederländische Grenze passiert hatten, entdeckten wir ein Café. Das war sehr willkommen für uns. Wir stellten das Tandem ab, schnappten Casper und nahmen drinnen Platz, um einen Kaffee und ein Stück Kuchen zu essen.

Wir hofften, Casper würde hier etwas schlafen. Das war aber leider nicht der Fall. Er fand die Fliegen, die in dem Raum umhersurrten, zu interessant…

„Raubtierfütterung“

Nachmittags wurde es leider ziemlich heiß. Wir mussten sehr darauf achten, dass Casper immer im Schatten lag.

Immer wieder Trinkpausen einzulegen, war besonders wichtig.
Das sorgt für zusätzlichen Schatten

Wenn sich eine gute Gelegenheit bot, machten wir auch Spaziergänge mit ihm. Das ist immer eine schöne Abwechslung. Man sieht wieder andere Dinge als während des Fahrradfahrens.

Spaziergang im „Wichtelwald“. Gartenzwerge sind Geschmackssache. Zum Glück hat Casper nicht drangepinkelt. 🙂

Heute wollten wir nicht so spät einen Übernachtungsplatz suchen. Deshalb fingen wir schon kurz nach 17 Uhr mit der Suche an. Es wurde dann aber doch wieder 18 Uhr, bis wir einen geeigneten Platz gefunden hatten. Der heutige Platz ist mit Sicherheit etwas ruhiger, weil wir neben einer großen Heidelbeerpkantage stehen.

Der Feldweg, an dem wir stehen, ist außerdem eine Sackgasse.

An einem Haus in der Nähe fragten wir, ob wir unseren Turtle hier überhaupt aufbauen könnten. Der Besitzer des Hauses zuckte mit den Schultern und meinte, das sei wohl okay. Der Mann, der mit seiner Familie im Garten saß, füllte auch noch unseren Duschsack mit warmem Wasser. Das war super, denn so konnten wir eine provisorische Dusche basteln, um uns richtig zu waschen. Ein Waschlappen mit Wasser täte es zur Not zwar auch, aber der Duschsack ist einfach besser.

Der Duschsack hängt an einer alten Schaukel.
Funktioniert bestens…

Als der Turtle aufgebaut und wir wieder sauber und besser riechende waren, machte ich mit Casper noch einen kleinen Spaziergang und anschließend gab es für alle drei Abendessen. Wir aßen Äpfel, Brot, etwas Wurst und Hüttenkäse. Von Letzterem bekam Casper auch einen Klecks auf sein Hundefutter.

Es, wehte ein richtig angenehmes Lüftchen und so saßen wir noch eine ganze Weile schön vor dem Turtle, um den Abend zu genießen. Von Zeit zu Zeit musste einer von uns dem Hund etwas „Verbotenes“ aus dem Mäulchen pflücken, das er neben seinem Kissen im Gras gefunden hatte.

Als es draußen langsam dunkel wurde, zogen wir uns in den Turtle zurück. Ob die zweite Nacht etwas ruhiger verläuft, erfahrt ihr morgen. Drückt uns die Daumen, dass der Kleine – und damit auch wir – diesmal etwas besser schlafen.

Wir sind übrigens hier jetzt nicht mehr weit von Eindhoven weg.

Tageskilometer: 68


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