Dank der Leiterin des Kinderhauses konnten wir heute Morgen in der Teeküche des Gebäudes Kaffee kochen, die Toiletten benutzen sowie unsere Schmutzwäsche und nach dem Frühstück das schmutzige Geschirr waschen.
Wir kauften im „Spar“ noch ein paar Lebensmittel für den Tag ein und stellten fest, dass das mit dem „Spar“ absolut nicht passt.
Hier ein paar Beispiele:
1 Pfund Butter kostete 3,20 €
1 Päckchen Gummibärchen 3,50 €
1 Packung Kinderriegel 5,25 €
Direkt im Ort ging es mit der Steigung zum Mont-Cenis los. Die Auffahrt war erstmal ziemlich unspektakulär. Erst als wir oben auf dem Pass waren (2083 m über dem Meeresspiegel), bot sich uns ein wunderschöner Anblick: der Lac de Mont-Ceni! Das Wasser hatte ein richtig grelles Blau.
Zuerst schmunzelten wir aber über die Darstellungen, wer im Laufe der Jahrtausende und Jahrhunderte auf welche Art und Weise die Alpen überquert hat.
218 vor Chr. Hannibal
Im Mai 1800 Napoleon
Irgendwann im. 19. Jahrhundert die ersten Fahrradfahrer und im Sommer 2023 ein voll beladenes Tandem.
Der Lac de Mont Cenis Stausee
Wir wurden von einem Wohnmobilfahrer angesprochen. Er hätte uns heute Morgen bei der Auffahrt gesehen und wir seien ja verrückt! Auch ihm stimmten wir zu.
Und des Öfteren hörten wir heute:“Mamma mia!“
Auf der Rückseite der Staumauer setzten wir uns bei einem Haus ins Gras, um ein Picknick zu machen. Gegenüber war ein kleines verlassenes und zum größten Teil verfallenes Dorf.
Unser Picknick wurde jäh unterbrochen als zwei spielende Hunde durch unser „Esszimmer“ sausten. Die schöne Orangina wurde verschüttet! Die hatten wir uns extra für „nach dem Col“ aufgespart.
Als wir so auf dem Boden saßen, versuchte ein junger Mann neben uns einen Reifen an seinem Jeep zu wechseln. Er hatte einen Platten. Andreas bot seine Hilfe an, aber er wollte es erst einmal selbst versuchen.
Nach einer Weile kam das Ehepaar, das in dem Haus wohnte, hinzu. Auch sie versuchten zu helfen und brachten einen besseren Wagenheber. Der funktionierte aber irgendwie nicht. Das konnte sich Andreas nicht länger mit ansehen und legte selbst Hand an. Er bediente den Wagenheber richtig und schwupps hat es funktioniert.
Wir waren alle zusammen froh, als das neue Rad am Wagen war. Das Ehepaar, das in dem Haus wohnte, lud uns noch alle zu einem Getränk ein. Es gab eine belgische, italienische, französische, englische, spanische und deutsche Unterhaltung. Jeder verstand immer nur einen Teil, aber es war kein Problem.
Der Mann, dem das Haus gehörte, fragte Andreas woher wir kämen und wohin wir noch wollten. Andreas beschrieb die Route. Daraufhin legte der Mann die Hand an Andreas‘ Stirn und nickte vielsagend…
Wir radelten weiter nach Susa, wo wir eine Pause machten. Andreas versuchte, ein Fahrradgeschäft in Briançon zu finden, das ihm am Montag mit der Magura-Bremse helfen kann. Jetzt spinnt nämlich die andere Bremse. Teilweise ging sie gar nicht mehr und das war auf der Abfahrt ja alles Andere als lustig.
Von Susa aus wollten wir noch ein Stück weiter, damit es morgen bis Briançon nicht mehr so weit ist. In Chiomonte schauten wir uns nach einem Übernachtungsplatz um. Wir hatten uns schon den Parkplatz des Friedhofs ausgesucht und wollten aber noch etwas zu trinken einkaufen, bevor der kleine Lebensmittelladen schloss.
Dort waren wir sehr bald von vielen Leuten umringt. Ein Mann, Maurizio, der gut Englisch sprach und selbst viel Fahrrad fährt, fragte Andreas wie und wo wir übernachten. Maurizio bot sofort seine Hilfe an. Er telefonierte und eine Weile später erschien auch noch der Chef der Sport-Akademy des Ortes. Beide führten uns mit ihren Rädern zu möglichen Übernachtungsplätzen.
Letztendlich landeten wir auf einem Feldweg, der zu einigen Gartengrundstücken führt, aber dann endet. Er liegt zwar neben der Straße, aber wird von der Straße aus nicht gesehen, so dass hier niemand einfach vorbeikommt.
In einer Pizzeria bekam ich Wasser für den Duschsack, den Andreas mit Hilfe einer Holzlatte befestigte.
Weil sich Maurizio und sein Freund so für uns ins Zeug gelegt haben, haben wir wieder ein tolles Plätzchen. Sie fuhren am Samstagabend mit zwei Deutschen in der Gegend rum, damit wir eine gute Bleibe für die Nacht haben. Das war einfach super!
Tageskilometer: 49
Höhenmeter: 962
congratulations on your wonderful trip and I was happy to have been able to give you a little help!
Hallo liebe Freunde; vor ein paar Tagen sagte ich, willkommen in Frankreich. Ich meinte es auch so. Spar en France ist nicht verwechselbar mit Spaaaaren. Der Franzose denkt auch anders als wir. Elsass und Lothringen bilden hier eine Ausnahme, die waren mal deutsch. Trotzdem ein lustiges Völkchen. Weiterhin gute Fahrt und schönes Wetter.
schibo
Liebe Ilona, lieber Andreas, erst vor ein paar Tagen habe ich den Link von Elisabeth auf eure Seite bekommen (du hattest ihn mir gesandt, aber er war irgendwo zwischen meinen Mails vergraben) und alle 36 Tage im Schweinsgalopp nachgelesen. Ein Traum und was für ein Glück ihr eigentlich an jedem Tag wieder auf’s Neue habt. Unglaublich!
Wir freuen uns auf diese Weise und mit den tollen Bildern bei euch zu sein.
Alles, alles Liebe aus dem Norden!
Susann und Sönke