Als morgens die ersten neugierigen Hunde samt Herrchen oder Frauchen den Turtle umrundeten, schälten wir uns aus den Schlafsäcken und packten zusammen.
Die Sonne ließ sich noch nicht blicken, aber man konnte schon erahnen, dass das nicht mehr lange dauern würde. Es versprach, ein schöner, sonniger Tag zu werden.
Unser Weg würde den ganzen Tag am Fluss Adda entlang führen – und zwar bergab!! Das tat nach der gestrigen Etappe extrem gut.
Der Radweg „Sentiero Valtellina“ war richtig toll. Er schlängelte sich schön neben dem Fluss entlang, hatte einen guten Belag und war nicht überfüllt. In regelmäßigen Abständen gab es Rastplätze – manche sogar mit Trinkwasserbrunnen.
Wir trafen einen Mann mit einem interessanten Fahrrad. Er erklärte mir alles Mögliche dazu, aber ich habe kein Wort verstanden. Schade! Dann drückte er mir aber eine Visitenkarte der Firma, die das Rad gebaut hat, in die Hand.
Ich habe auch einen Flyer vom Turtle, den ich den Leuten zeigen kann, wenn sie wissen wollen, was im Anhänger drin ist und wie man sich einen Fahrradwohnwagen vorstellen soll.
Am Fahrradweg fanden wir einen Mirabellenbaum.
Es lagen schon jede Menge Früchte zermatscht am Boden, aber es hingen noch genügend Mirabellen am Baum, von denen wir ein paar für uns pflückten.
Am frühen Nachmittag feierten wir den 2.000sten Kilometer dieser Reise.
Ansonsten ließen wir einfach diesen Teil der Lombardei auf uns wirken.
Wir trafen auf dem Radweg ein Ehepaar aus dem Saarland, die auch mit einem klassischen Tandem ohne Motor unterwegs waren. Sie sind von Rosenheimer aus gestartet und haben von dort aus ihre Alpenüberquerung gemacht. Der Mann, Paul, ist schon 75. Sie hatten zwar so gut wie kein Gepäck weil sie im Hotel übernachten, aber sie haben trotzdem unseren vollsten Respekt. Sie müssen beide unglaublich fit sein. Paul meinte:“Wir vergleichen nicht mehr. Wir lassen uns nur noch bewundern!“
Wir sind jetzt „nur“ noch ca. 840 Kilometer von Nizza entfernt. Da wo der blaue Punkt ist, sind wir jetzt.
Für heute haben wir einen Übernachtungsplatz hinter einer Kirche, angrenzend an einen kleinen Sportplatz.
Kilometer: 89 Kilometer
Höhenmeter: 212
Sehr schön!
Liebe Grüße
Arnold