Auf dem Campingplatz wimmelte es heute Morgen nur so von Menschen. Für die Leute die keine Wohnmobile oder Wohnwagen dabei haben, gab es eine Holzhütte mit Wasser, Strom, Gaskocher und Sitzgelegenheiten.
Wir versuchten, während des Frühstücks unsere Handys und die Powerbank etwas zu laden. Mit mäßigem Erfolg, weil die Zeit einfach zu kurz war. Der Forumslader hält mein „Navigationshandy“ zwar gut am Leben, aber wenn es den halben Tag den Berg hoch geht, kommt einfach nicht genug Strom über den Nabendynamo.
Wir fuhren los und es ging gleich bergauf. Dazu fing es an zu tröpfeln und bald darauf an zu regnen. Da wir meinten, es würde bald wieder aufhören, setzten wir uns bei einem Haus auf ein Bänkchen. Wir nutzten die Zeit sogar ein bisschen zum Lesen.
Als auf der anderen Straßenseite ein mobiles Lebensmittelgeschäft hielt, kauften wir noch ein bisschen Proviant ein.
Als der Regen schwächer wurde, fuhren wir weiter, zogen aber die Regenklamotten an, weil es definitiv Regen war und nicht nur Getröpfel.
Wir mussten immer mal wieder unterstehen, wenn der Regen zu stark wurde. Nach 17 Kilometern und einer gefühlten Ewigkeit bergauf im Regen, erreichten wir Italien.
Zwischendurch bekam ich während der Auffahrt etwas zittrige Knie. Aber nach einer Pause mit Walnusskernen, getrockneten Preiselbeeren, Fanta und Kitekat ging es wieder.
Während der langen Strampelei bergauf beschlossen wir, heute mal ein Hotelzimmer zu nehmen.
Auf dem Weg zum Sattel (Sella Nevea) bemerkten wir jede Menge umgestürzte Bäume. Hier muss es vor Kurzem heftig gestürmt haben.
In Sella Nevea beendeten wir nach gerade mal 30 Kilometern unsere heutige Etappe.
Wir standen durchnässt vor dem Hotelier und hofften, dass wir auch wirklich ein Zimmer bekämen. Durch die Mischung aus Schweiß und Regen, haben wir bestimmt gemüffelt wie die Otter. Falls der Hotelier fand, dass wir nicht besonders gut rochen, ließ er sich jedenfalls nichts anmerken und nach der Dusche war das mit dem Geruch ja auch wieder erledigt.
Es sollte sich kurz danach herausstellen, dass wir genau zur richtigen Zeit im Hotel eingecheckt hatten. Als wir nämlich ins Zimmer kamen, hörte ich ein lautes Plätschern durch das gekippte Fenster. Ich ging zum Fenster und suchte den Wasserfall, den ich da hörte. Allerdings kam das Geräusch einfach vom heftigen Regen. Es schüttete wie aus Eimern. Wir waren extrem froh, im Trockenen zu sein. Wir werden heute keinen Fuß mehr nach draußen setzen, sondern es uns drinnen schön gemütlich machen und hoffen, dass unsere Sachen bis morgen wieder trocken sind.
Es schüttete übrigens den ganzen Nachmittag und Abend immer wieder und ein Gewitter zog auch noch auf. Glück gehabt!
Tageskilometer: 30
Höhenmeter: 914
Wie schafft ihr das nur? Mit eurer gemeinsamen Kraft, Zusammenhalt und Ausdauer beweist ihr uns Zuschauern was alles möglich ist!!! Ich wünsche euch bald besseres Wetter, verständnisvoll Helfer, gute Straßen und neue Kraft! Jeden Tag denke ich an euch und bewundere euch! Vor ein paar Tagen habt ihr noch am Friedhof übernachtet!!!
Herzlich Ingeborg aus Niederösterreich
Hallo ihr zwei Tapferen,
jetzt melden wir uns auch mal auf diesem Weg. Eure Tagesberichte haben wir alle gelesen und mitverfolgt. Das ist echt der Hammer, was ihr so alles leistet. Vielen Dank, dass ihr uns an eurer Reise teilhaben lasst. Wir wünschen euch angenehmes Wetter, pannen- und unfallfreie Fahrt und genug Schmalz in den Waden für die Berge.
Seid herzlich gegrüßt,
Matin und Esther
Ihr Lieben, wir bewundern weiterhin jeden Tag – ob bei gutem oder schlechtem Wetter! Das Wetter spielt derzeit in ganz Mitteleuropa Herbst und wir hoffen auf Besserung Anfang kommender Woche. Danke auch für die wunderschönen Fotos – ob mit oder ohne Regen!
Gestern hat es den ganzen Tag geregnet, ich musste des öfteren an euch denken. Danke dass ihr durch eure berichte informiert, wie es euch geht, die Stimmung ist. Wow schon in Italien, Gute Reise.