Tag 17 – Erster und letzter ganzer Tag in Slowenien

Das war mal wieder eine schöne ruhige Nacht. Kein Regen, kein Lärm. Nicht einmal die Kühe, die direkt unter uns waren, haben wir gehört.

Morgens kam die Bäuerin, um Heu durch die Luke nach unten zu den Kühen zu werfen.

Leider war eine Verständigung nur mit „Händen und Füßen“ möglich. Wir wissen, wie man auf slowenisch „danke“ , sagt und ein Lächeln wird ja zum Glück weltweit verstanden.

Wir fuhren in den nächsten Ort, wo wir uns in einer Cafeteria einen Kaffee und ein frisches Croissant bestellten. Weil die Cafeteria sonst nichts zu essen anbot, durften wir uns noch Marmeladenbrote machen.

Die Morgentoilette und das Waschen der Schmutzwäsche wurde auch noch erledigt. Trotzdem waren wir um 9 Uhr mit allem fertig, starteten in den Tag und waren gespannt, was wir heute erleben würden.

Hier wird Heu zum Trocknen aufgehängt

Unser Weg verlief morgens gute 30 Kilometer auf einem sehr schönen Radweg, der aber auch immer wieder kurze, sehr steile Anstiege hatte.

Ab und zu sahen wir noch die Auswirkungen der Unwetter in letzter Zeit – wie zum Beispiel entwurzelte Bäume oder abgeknickte Äste.

Das Flussbett wäre ein Paradies zum Treibholz sammeln. Zu schade, dass ich nichts mitnehmen kann.

Mittags machten wir Pause in einem sehr touristischen Ort namens Kranjska Gora. Von dort aus bogen wir Richtung Berg ab, nämlich bis Trenta.

Die Strecke war wunderschön, aber teilweise auch recht steil. Wir wurden von ganz vielen Autofahrern, Radfahrern und Motorradfahrern ermutigt.

Immer wieder sahen wir, dass wir aus Autos heraus fotografiert wurden.

Der „Schweiß-Lappen“ wird mit kaltem Wasser angefeuchtet
In den Kehren gibt es Kopfsteinpflaster. Bis oben waren es 24 Kehren.

Die Auffahrt nahm den kompletten Nachmittag in Anspruch. Aber das Panorama war atemberaubend.

Das Lamm schlabberte am Turtle rum. Es ließ sich auch streicheln und war unglaublich weich.

Für die Abfahrt musstem wir uns gut anziehen, denn es war da oben windig und frisch. Auf der Abfahrt ins Tal musste ich fleißig mitbremsen. So kamen wir ins Soca-Tal, das sehr schön ist. Das Wasser des Flusses wirkt türkis, sieht aber auch verdammt kalt aus. Ich würde jedenfalls nicht rein gehen.

Einen Übernachtungsplatz zu finden war heute nicht einfach. Es erinnert uns etwas an Jersey. Da war auch alles Mögliche verboten. Wir sind ja erst den zweiten Tag in Slowenien, aber die Leute wirken auf uns eher etwas reserviert. Sicher bräuchte man auch etwas mehr Zeit, das richtig beurteilen zu können. Morgen verlassen wir Slowenien ja schon wieder und kommen nach Italien.

Jedenfalls ist es im Nationalpark selbst bei öffentlichen Gebäuden verboten, ein Zelt aufzuschlagen und wir haben keine Lust auf eine Strafe. Die Ranger seien außerdem sehr streng. Also sind wir heute mal auf einen Campingplatz gefahren. Aber dort wurden wir abgewiesen. Der Campingplatz sei voll. Auch für ein Fahrrad, für eine Nacht – keine Chance.

Wir fuhren weiter, hatten aber kein Glück, bis wir an einen weiteren Campingplatz kamen, der eigentlich weg von unserer Strecke war. Andreas meinte:“Egal ob der voll ist oder nicht – wir gehen da nicht mehr weg!“

Er war voll, aber der Manager hatte ein Einsehen und wir durften bleiben. Es dämmerte auch schon.

Der Campingplatz ist wirklich furchtbar voll. Das ist genau die Art, wie wir ein Land eben NICHT bereisen wollen. Hoffentlich müssen wir in Italien nicht auch auf Campingplätze. In der Hochsaison ist das bestimmt kein Spaß.

Den roten Teil sind wir heute gefahren.
Wien – Nizza: Wo der blaue Punkt ist sind wir jetzt

Tageskilometer: 92

Höhenmeter: 1411


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3 Kommentare zu “Tag 17 – Erster und letzter ganzer Tag in Slowenien”

  1. Wie immer traumhafte Bilder.
    Das Panoramabild mit euch zwei, dem Tandem nebendran und der Gebirgskette im Hintergrund wäre sofort ein Poster wert. Das Soca-Bild genauso.
    Ich freue mich schon auf weitere Bilder in den kommenden Wochen.

  2. Welch ein unglaublich schönes Land – mit beeindruckenden Fotos eingefangen.👏
    Euer Einsatz hat sich auf jeden Fall gelohnt. Die türkisblaue Soca kannten wir bisher nur aus der Kajakperspektive unseres Juniors – so viel Wasser hat die im Sommer eher selten.🧐
    Wir wünschen euch weiterhin eine erlebnisreiche Turtle-Tandemreise. 🫶🤗

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