Tag 16 – In den Karawanken

Es hat fast die ganze Nacht geregnet und auch morgens regnete es noch, als wir zusammenpackten. Aber wir waren ja zum Glück im Trockenen unter dem Dach der Straßenmeisterei.

Der Blick gen Himmel war noch nicht besonders verheißungsvoll, aber es sollte sich deutlich bessern.

Wir frühstückten heute Morgen in einem kleinen Hotel, ein paar Schritte die Straße runter. Da haben wir gestern auch zu Abend gegessen. Eigentlich wollten wir auf dem Feuerwehrfest essen, aber da musste man 15 Euro Eintritt pro Person für die Live-Musik bezahlen. Aber die hörten wir ja ohnehin – ob wir wollten oder nicht. So legten wir lieber noch ein bisschen was drauf und hatten dafür mal wieder ein „anständiges“ Abendessen.

Nach dem Frühstück hatte der Regen sogar aufgehört und es kamen die ersten blauen Flecken am Himmel durch.

Als wir abfahren wollten, stand ein Ehepaar draußen, bestaunte unser Tandem und fragte nach dem Motor. Wir teilten auch diesen Leuten mit, dass wir ohne Elektro-Unterstützung fahren und wir hörten auch von ihnen, was wir so oder ähnlich öfters hören:“Seid’s däppert!?“. Wir nicken jedes Mal zustimmend.

Der Anstieg zum Seebergsattel war tatsächlich sehr gut zu fahren. Wir waren deutlich schneller oben als ich vermutet hätte. Auf den „Inseln“ der Haarnadelkurven gab es immer wieder hübsche Pausenplätzchen.

Um kurz vor Mittag waren wir oben und standen auf slowenischen Boden. Slowenien ist Neuland für uns beide.

Die Abfahrt war super. Wir genossen das Wetter und die wunderschöne Landschaft. Unsere Strecke folgte ziemlich lange dem Fluss Kokra.

Am Nachmittag, als ich auf der Suche nach einer Toilette war, hielten wir an einem Friedhof. Es gab Toiletten, aber sie waren verschlossen. Ein Ehepaar, das auch mit Fahrrädern unterwegs war, nahm uns mit zu sich nach Hause. Wir durften die Toilette benutzen, sie brachten uns Getränke, Knabbereien und wir führten ein unterhaltsames Gespräch – auf Englisch.

Die beiden hätten uns auch sicher in ihrem Garten übernachten lassen, aber es war noch etwas zu früh dafür und wir wollten noch ein bisschen weiter, damit wir vom nächsten Berg morgen nicht mehr so weit weg sind.

Allerdings kamen wir nicht sehr weit – da kam ein ordentliches Gewitter. Es half nichts – wir mussten doch früh Feierabend machen.

Der Kleine zitterte als es donnerte und drückte sich an mich, obwohl er uns erst mal angebellt hatte, als wir auf den Hof fuhren.

Wir fragten bei einem Bauernhof, ob wir neben dem Traktor unser Zelt aufbauen dürften. Ich sah zu spät, dass direkt dahinter die Kühe stehen.

Aber der Mann, der uns die Tür geöffnet hatte, verwies uns sowieso auf den Dachboden der Scheune. Hierzu konnte man von hinten über eine Rampe himeinfahren.

Heißes Duschwasser organisierte Andreas auch und wir schafften es, einigermaßen ungesehen zu duschen.

Als ich den Blog für heute schreiben wollte, merkte ich, dass sich praktisch nichts tat. Ich brauchte ein WLAN. Aber in diesem kleinen Ort gab es praktisch nichts, wo ich ein WLAN bekommen konnte. Außer: es gab ein Hotel mit einem Restaurant. Der Plan war, etwas trinken zu gehen und das WLAN des Restaurants zu nutzen. Aber: das Restaurant hatte zu. Allerdingss sah uns ein Angestellter als wir vor der Tür standen und er war so freundlich, uns mit Getränken und dem WLAN-Passwort auszustatten.

Nicht, dass ihr denkt, uns hätte der Blitz getroffen wenn heute nichts von uns kommt…

Tageskilometer: 69

Höhenmeter: 901


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2 Kommentare zu “Tag 16 – In den Karawanken”

  1. Hallo Ihr Beiden. Ihr werdet lieber hier geblieben. Regen hatten wir auch aber nur ein wenig. Schöne Fahrt und gutes
    Wetter und nette Sportsfreunde. Schi.bo.

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