Tag 14 – Wir rollen und bremsen (möglichst selten) weiter

Wir haben im Hof von Günter und Karin prima geschlafen. Der Gockel hat zwar um 2:30 Uhr mal gekräht, aber das hörte man nur gedämpft und irgendwann kapierte das Tier wohl, dass jetzt noch niemand mit Futter anrückt und er hielt wieder den Schnabel.

Auch heute Morgen durften wir wieder das Bad benutzen und wir bekamen Kaffee und Marmeladenbrot (selbstgemachte Marillenmarmelade), obwohl Günter und Karin selbst gar nichts frühstückten.

Nach dem Abschied fuhren wir erst einmal die 4 Kilometer nach Knittelsfeld zum Radgeschäft zurück. Andreas wollte den Anhänger noch reparieren. Das hatte er wegen der großen „Baustelle“ gestern nur schnell notdürftig gemacht.

Außerdem mussten wir noch bezahlen. Weil es gestern Abend so spät wurde und Jasmine schnell ihre kleine Tochter bei der Oma abholen musste, bat sie darum, das mit dem Bezahlen erst heute zu erledigen. Ich wollte ihr meinen Ausweis da lassen, aber das winkte sie ab. Wir hatten einen großen Vertrauensvorschuss.

Radgescgeschäft mit großem Herz. Das unterschreiben wir sofort!

Heute war auch die komplette Mannschaft im Laden. Der Chef, der gestern nicht da war, war über die spannende Aktion schon bestens im Bilde. Und Stefanie, die den Ausgang gestern Abend nicht mehr mitbekommen hatte, weil sie gehen musste, telefonierte extra später noch mit Jasmine, ob die Reparatur denn geglückt sei. Ich glaube, die ganze Mannschaft hat mit uns mitgefiebert.

Jasmine fragte:“Wollt ihr noch irgendetwas am Rad geprüft haben – jetzt ist die Möglichkeit!“ Aber als die neuen Schrauben am Hänger angebracht waren, war soweit alles in Ordnung und wir hoffen einfach mal, dass das so bleibt.

Nochmal nachziehen, dann sollte es wieder passen.

Wir wurden vom kompletten Team herzlich verabschiedet und rollten weiter.

Das Wetter war traumhaft – nicht zu heiß, mit ein paar Wölkchen am Himmel und die Strecke war auch richtig schön.

Teilweise schlängelte sich der Weg auf einem schmalen Sträßchen neben einem Bach entlang. Wenn wir nicht im Wald fuhren, radelten wir an Wiesen vorbei und in der Ferne sieht man die Berge. Einfach schön!

Die Mittagspause verbrachten wir an einem Tennisplatz.

Wir haben gesagt bekommen:“Steirer Blut is ka Nudlsupp’n!“. Das haben wir gestern mit der beispiellosen Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft gemerkt. Trotzdem haben wir heute die Steiermark wieder verlassen und befinden uns jetzt in Kärnten.

Während wir gestern den ganzen Tag ziemlich angespannt waren, konnten wir den heutigen Tag so richtig genießen. Wir fuhren auch gar nicht so weit, weil wir möglichst noch irgendwo unsere Klamotten auswaschen und auch Zeit zum Lesen haben wollten.

In Sankt Andrä wollten wir den heutigen Tag ausklingen lassen. Als Übernachtungsplatz suchten wir uns den Feuerwehrstützpunkt aus. Im hinteren Teil fanden wir ein schönes Plätzchen. Direkt nebenan sind blitzsaubere öffentliche Toiletten. Als wir unseren Turtle aufbauten, kamen einige Feuerwehrleute. Sie gaben auch noch ihr „okay“, dass wir im Hof ihrer Wache übernachten. Falls ein Alarm kommt, sind wir auch nicht im Weg. Die Fahrzeuge fahren vorne raus.

Wir durften sogar im Feuerwehrhaus die Dusche, die Waschmaschine sowie den Wäschetrockner benutzen, sie brachten uns ein kühles Bier und eine kühle Cola und gaben uns einen Tipp, wie wir morgen auf schönen Wegen nach Eisenkappel an der slowenischen Grenze kommen.

Einer der Feuerwehrmänner, der außerdem Polizist ist, rief für uns den Feuerwehr-Kommandanten von Eisenkappel an, erklärte ihm, dass morgen zwei Leute auf einem Tandem mit Anhänger auftauchen werden und ob sie uns irgendwo ein Übernachtungsplätzchen zuweisen könnten. Bei der Wache direkt geht es zwar nicht, weil dort ein Fest stattfindet, aber wir sollen einfach zum Kommandanten gehen, wenn wir in Eisenkappel sind und sie würden dann schon etwas für uns finden. Wir sind jetzt schon gespannt auf morgen.

Später am Abend saßen wir noch mit den Feuerwehrleuten im Kameradschaftsraum zusammen und unterhielten uns. Die Tür zum Gebäude wird heute Nacht extra für uns aufgelassen, damit wir rein können, falls ein Gewitter kommt.

Tageskilometer: 78

Höhenmeter: 417


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4 Kommentare zu “Tag 14 – Wir rollen und bremsen (möglichst selten) weiter”

  1. Das Fieber geht jetzt auch bei uns wieder runter! Wir wünschen euch heute eine schöne pannenfreie Weiterreise, für heute Abend ist ja schon gesorgt 😉

  2. Ich freue mich mit euch,dass alles wieder repariert ist und ihr die Reise fortsetzen könnt. Daumen drücken hat geholfen und die vielen guten Gedanken von allem,die eure Fahrt auf dem Blog mitverfolgen, liebe Grüße Gabi

  3. Hallo, ihr Lieben!
    Statt eines Krimis lese ich euren spannenden Blog! Ich freue mich dassalles so gut abläuft trotz Problemen findet ihr immer ein gutes Platzerl!!! Gute Fahrt mit dem treuen Turtle und viele liebe Menschen!
    Inge aus Pernitz

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