Zum Einsetzen der Kontaktlinsen stand heute Morgen mal kein großer Badezimmerspiegel zur Verfügung, aber das Spieglein am Tandem reichte dafür auch. Es sollte dann nur nicht gerade ein Windstoß kommen.
Nach dem Frühstück in einer Bäckerei, die wir von letzter Woche schon kannten, kamen wir um 9.15 Uhr los.
Es wurde bald recht warm und wir waren froh, wenn die Bäume am Kanal etwas Schatten spendeten.
Die Mittagspause verbrachten wir in einem klimatisierten Supermarkt. Wir kauften ein und setzten uns auf ein Bänkchen, das im Eingangsbereich stand. Ein leerer Karton diente als Tisch.
Der Eingangsbereich war so groß, dass auch das Tandem gut Platz hatte und so konnten wir unser „Hab und gut“ auch während der Pause im Auge behalten.
Eine Frau, die herein kam, betrachtete eine Weile unseren „Monstertruck“ und fragte, ob man damit auch Kurven fahren könne…
Keine drei Meter von dem Pausenbänkchen entfernt gab es eine Steckdose, so dass wir gleich noch ein Käffchen kochen konnten.
Als für heute schon 100 Kilometer auf dem Tacho standen, setzten wir uns in eine schnuckelig kleine Kneipe und bestellten zwei große kalte Getränke. Das tat sooo gut. Danach waren wir bereit, unseren Weg fortzusetzen.
Um 19 Uhr hieß es:“Ab jetzt halten wir nach einem Übernachtungsplatz Ausschau.“
Um 19:30 Uhr hatten wir etwas gefunden – in einem kleinen „Nest“ namens Lanthes. Wir wollten den Turtle eigentlich auf einem kleinen Platz neben dem Rathaus aufbauen. Aber als wir ein Ehepaar, das in ihrem Garten saß, nach heißem Wasser für den Duschsack fragten, nannten sie uns einen noch besseren Platz.
Beim Gemeindesaal sei ein riesengroßer, ebener und sehr ruhiger Platz. Ich glaube sie hätten uns auch angeboten, in ihrem Garten den Turtle aufzustellen, aber die Frau meinte, ihr Garten sei zu abschüssig. Das war auch tatsächlich der Fall.
Sie brachten uns aber Duschwasser und der Mann erzählte, dass er immer noch jedes Jahr 12.000 km jährlich mit seinem Rennrad fährt. Er sei 45 Jahre lang Rennen gefahren.
Dann schielt er auf unser Tandem und erwähnte, sein Fahrrad wiege 6 kg!!
Der Übernachtungsplatz ist super. Es gibt ein Dach (dann bleibt der Turtle weitestgehend trocken und ist morgen früh schneller abgebaut), es gibt Picknicktische für Abendessen und Frühstück, aber keinen Strom. Das ist aber nicht so schlimm. Dann gibt es den Kaffee eben etwas später.
Am Ende des heutigen Tages standen wieder 140 Kilometer auf dem Tacho und wir waren sehr froh, uns nach Dusche und Abendessen in den Turtle verkriechen zu können.
Super! Eure Übernachtungsplätze sind wie immer gut gewählt!