Tag 11- Teilhet bis Paray-le-Monial

Die Picknicktische auf der Wiese waren morgens, als wir frühstücken wollten, noch nicht trocken. Deshalb gab es ein Stehfrühstück. Eine Fensterbank der Gemeindehalle, die ich schnell gesäubert habe, diente als Stehtisch.

Elisabeth hatte in Beaulieu unser großes Marmeladengefäß mit selbstgemachtem Quittengelee befüllt. Das sollte als Frühstücksbrotaufstrich reichen bis wir wieder zu Hause sind.

Da wir ja auch gestern schon eine Steckdose entdeckt hatten, gab es auch frisch aufgebrühten Kaffee dazu.

Nachdem wir auch die Morgentoilette hinter uns gebracht und alles eingepackt hatten, konnte es losgehen.

Schon bald nach dem Start – wie könnte es anders sein – kam eine 14-%-Steigung. Aber als wir nach etwas mehr als einer Stunde den höchsten Punkt der Etappe hinter uns gebracht hatten, folgte eine super schöne, lange Abfahrt.

Am Vormittag hatten wir zwar eine kurze Kaffeepause gemacht, aber die richtige Mittagspause war heute erst um 14 Uhr. Wir wollten vor der großen Pause einfach die Hälfte des Tagesziels geschafft haben.

Es ist übrigens gar kein Problem, an heißes Wasser für den Kaffee zu gelangen. Wenn ich mit dem befüllten Wasserkocher ankomme und frage, ob ich das kurz erhitzen darf, hat bis jetzt noch nie jemand „nein“ gesagt. Ob das im Rathaus, im Tabakladen oder in einem Vereinsheim war.

Am Nachmittag waren wir zurück am Kanal. Wir kamen hier gut voran, weil es schön flach war, aber die Absperrungen beziehungsweise Engstellen sind etwas nervig.

Einige der Gitter konnte man wenigstens öffnen

An manchen Stellen war die Euroveloroute 6 ziemlich zugewachsen.

Aber ansonsten ist die EV6 super zu fahren. Man muss es eben mögen, tagelang am Wasser entlang zu fahren. Zumindest bieten aber Libellen, Fischreiher und andere Tiere etwas Abwechslung.

Die Streckenabschnitte in der Auvergne waren deutlich anstrengender, aber auch reizvoller.

Egal ob bergig oder flach – gegen Ende des Tages werden die Abstände zwischen zwei Pausen immer kürzer.

Wir waren sehr froh, als wir um kurz nach 19 Uhr nach 140 Kilometern unser Ziel „Paray-le-Monial“ erreicht hatten.

Zuerst kauften wir uns ein Feierabendgetränk und anschließend steuerten wir einen Wohnmobilstellplatz an. Wir betrachten den Turtle jetzt mal als Mini-Wohnmobil (wir sind insgesamt immerhin auch 4 Meter lang).

Als wir neben zwei Wohnmobilen „parkten“ wurden wir von den Besitzern beklatscht und als ich fragte, ob es okay sei, dass wir neben ihnen unser Zelt aufbauen, bekamen wir zur Antwort :“Avec plaisir!“

Schon etwas schwieriger gestaltete sich die Suche nach einer Duschmöglichkeit. Aber erfinderisch wie wir sind, fanden wir auch dafür eine Lösung.

Zuerst fragte Andreas bei einem Wohnmobil mit Ravensburger Kennzeichen nach heißem Wasser. Und mit dem Duschsack und einer Abdeckplane „bastelten“ wir uns auf einer an den Womo-Stellplatz angrenzenden Baustelle eine Duschvorrichtung nebst Sichtschutz. Verschwitzt und verdreckt in den Schlafsack zu liegen geht einfach gar nicht!

Tageskilometer: 140

Höhenmeter: 730


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3 Kommentare zu “Tag 11- Teilhet bis Paray-le-Monial”

  1. Chapeau ihr Zwei! Wollt ihr am Freitag schon zu Hause sein? 🙂 Eine Wahnsinnstour, aber es geht wieder abwärts…

  2. hr stellt ja mit eurem Turtle alle anderen Wohnmobile in den Schatten! 🙂 Das Ding ist ja ne echte Show!
    Ein großes Lob noch an den Mann an der Steckdose und der Dusche – der macht seine Arbeit richtig gut. 🙂

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