Tag 25 – Paris: Augen auf und durch!

Die Übernachtung auf dem Spielplatz war klasse. Es war total ruhig. Kein einziges Auto fuhr vorbei. Erst morgens ab 7 Uhr kamen die ersten Hundebesitzer für ihren Morgenspaziergang. Sie grüßten uns alle sehr freundlich und winkten uns zu. Um etwa 8:30 Uhr waren wir abfahrtbereit.

Nach etwas mehr als 5 km kam der erste Ort, in dem wir auch frühstücken würden.

Und genau dort haben wir auch 2000 km auf dieser Reise erreicht.

Wir sind schon ziemlich stolz auf uns. Da passte es ganz prima, dass wir das gleich mit sehr leckeren Rosinenschnecken und „Pain au chocolat“ feiern konnten.

Während wir frühstückten, mussten wir auch wieder diversen Leuten von unserer Tour erzählen. Aber das sind ja immer sehr schöne und nette Gespräche.

Nach dem Frühstück konnte es dann Richtung Hauptstadt weitergehen. Versailles lag praktisch auf dem Weg. Wir mussten dafür nur einen kleinen Schlenker einbauen. Als wir darauf zufuhren blitzte das Gold des Gebäudes uns schon entgegen. Wenn ich so etwas sehe, bin ich hin und hergerissen zwischen Faszination ob der Größe eines solchen Schlosses und Abscheu wegen der maßlosen Verschwendung!

Am ehesten hätte ich gerne den Garten des Schlosses angeschaut, aber erstens konnten wir mit dem Tandem da nicht rein und zweitens hätte man dafür wahrscheinlich alleine einen Tag zubringen müssen.

Mit dem Tandem durften wir aber in einen Teil des angrenzenden Parks. Man musste hierfür an zwei Wächtern vorbei. Vor ihrem Wachhäuschen stand ein Schild, dass man seine Taschen für eine Inspektion vorzeigen sollte.

Und ich dachte: „Das können sie haben!“ Als wir vor den beiden Wachmännern standen, meinte der eine:“Oh lala!“ Ich war gespannt, ob er uns tatsächlich all unsere Taschen aufmachen lassen wollte. Dann hätte ich ihm auf jeden Fall zuerst die Tasche mit der Schmutzwäsche unter die Nase gehalten… Er wollte aber nur wissen was im Hänger sei und ich sagte ihm, dass darin unser Zelt, Schlafsäcke, Isomatten und Kissen wären. Darauf antwortete er:“ Sie können da drin aber nicht zelten!“ Ich musste laut lachen. Er schien zu wissen, dass man bei uns zwei „Wooschder Homberle“ mit Allem rechnen muss.

Von Versailles aus war es ja nicht mehr weit bis nach Paris. Kurz bevor wir in die Stadt kamen, kauften wir uns noch einen Snack in einer Bäckerei. Zuerst schauten sich der Bäcker und seine Frau unser Tandem an und später unterhielt sich auch noch eine Kundin ziemlich lange mit uns. Nachdem wir ihre Frage beantwortet hatten, wie wir denn übernachten, bot sie uns an, in ihrem Garten zu zelten. Aber ausgerechnet heute konnten wir mit diesem freundlichen Angebot nichts anfangen. Denn in den Hauptstädten gönnen wir uns tatsächlich mal die Übernachtung in einem Hotelzimmer. Wir freuten uns riesig auf eine richtige Dusche, saubere weiche Handtücher und auch mal ein richtiges Bett mit riesigen Kissen – nicht zu vergessen das Frühstücksbuffet, das uns morgen erwartet.

Die Fahrt zum Eiffelturm verlief erstaunlich problemlos.

In der Ferne sieht man ihn schon…

Und da standen wir dann, wir zwei aus Wooserschd – mit dem Tandem angereist! Und nicht auf dem direkten Weg! Das war schon ein cooles Gefühl.

Es ist einfach unglaublich, wo man überall mit dem Fahrrad hinkommt, wenn man will und wenn man ein bisschen Zeit hat – oder sie sich nimmt. Ich meine nämlich: Zeit hat man nicht, sondern man nimmt sie sich!

Vom Eiffelturm aus waren es dann noch mal 10 km weiter bis zum Hotel. Wir kamen auch am Louvre und an der Kathedrale Notre Dame vorbei. Überhaupt ist die Stadt ja voll von Sehenswürdigkeiten. Man weiß gar nicht wo man überall hinschauen soll.

Microsoft Paris

Wir schwammen also mit den anderen Radfahren oder Elektroscootern mit und nahmen so viele Eindrücke wie möglich in uns auf.

Das sieht nach einer unbequemen „Nickerchen-Position“ aus.

Ich hatte bei der Reservierung im Hotel angegeben, dass wir mit einem Tandem anreisen und dies auf jeden Fall im Hotel untergebracht werden müsste und auf keinen Fall draußen stehen konnte. Es wurde mir versichert, dass das irgendwie möglich gemacht werden würde. Und so war es dann auch. Das Tandem steht in der Lobby. Dafür musste eine Sitzecke etwas verschoben werden, aber es hat seinen Platz und wir sind beruhigt.

Abends gingen wir essen. Wir hatten einen Fensterplatz und sahen dem Treiben draußen fasziniert zu. Und ich wunderte mich, dass es nicht alle paar Minuten auf der Straße kracht. Es fuhr zum Beispiel ein Vater mit seinen beiden Kindern vorbei – alle mit dem Fahrrad. Der Kleine hatte noch Stützräder am Fahrrad. Dieser Vater muss Nerven wie Drahtseile haben, bei diesem Verkehr hier mit den Kindern zu radeln. Alle Achtung!

Tageskilometer: 57


Alle Beiträge im Überblick von "Luxemburg, Belgien, Frankreich und Kanalinsel"

1 Kommentare zu “Tag 25 – Paris: Augen auf und durch!”

  1. Prima Bericht ( wie immer). Wo ist denn das Hotel genau?
    Bei Euch scheint die Gegend am Eiffelturm richtig entvölkert zu sein. Wir waren am Samstag nur kurz dort und haben dann vor den Menschenmassen Reißaus genommen.
    War aber mit den Rädern kein Problem.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert