Tag 21 – Bretagne und Normandie

Wir haben heute Nacht sehr gut geschlafen. Es war wunderbar ruhig. Gestern Abend, kurz vor dem Einschlafen, hörte ich noch eine Eule, aber ansonsten war Stille. Dank eines Blitzschlags gestern Vormittag rissen uns auch die Kirchenglocken heute Morgen nicht aus dem Schlaf. Der Blitz hatte im Kirchturm eingeschlagen und die Glocken sowie die Uhr lahmgelegt.

Nach einem gemeinsamen Frühstück mit Natalie und Ed packten wir unsere Sachen ein.

Andreas war schon beim Bäcker – diesmal zu Fuß.

Das Zelt war zwar noch ziemlich nass, aber das würde eben abends noch ein wenig weiter trocknen.

Die Zeit mit den beiden war leider viel zu kurz. Wir unterhielten uns beim Frühstück über Boris Johnson, Donald Trump, Putin, den Klimawandel, die Macht der Ölkonzerne und der Autoindustrie, erneuerbare Energien… Alles keine leichten Themen und wir hätten uns gerne noch viel länger unterhalten.

Aber es half nichts – wir mussten Abschied nehmen und hoffen einfach, dass die beiden auf einer Radreise mal den Weg zu uns nach Wagshurst finden, wo wir uns dann für ihre Gastfreundschaft revanchieren.

Bei John und Kerry auf Jersey konnten wir uns etwas bedanken, indem Andreas vor der Abreise die Gartentür reparierte. Er verlangte von John einen Schraubendreher und 15 Minuten später ging die Tür wieder einwandfrei auf und zu. Kerry meinte, sie mussten die Tür schon seit drei Jahren jedes Mal anheben, wenn sie sie öffnen oder schließen wollten.

Kettenpflege
Auf dem Weg nach Hause.

Es war heute sehr angenehm zu fahren. Das Profil war wellig, aber der Wind war günstig für uns, es blieb trocken und war nicht zu heiß.

Abends ein schönes Plätzchen für die Übernachtung zu finden ist dieses Mal nicht geglückt. Es kam einfach nichts was passend schien. Als wir dann für heute 110 km und 1040 Höhenmeter hatten, beschlossen wir, die nächstbeste Gelegenheit zu nutzen. So landeten wir an einem Gemeindesaal.

Das Gebäude sieht ziemlich „verratzt“ aus und man sollte lieber nicht den Rasen drumrum betreten. Da haben Hundebesitzer die Hinterlassenschaften ihres „Lieblings“ als Tretminen für spielende Kinder oder sonstige Mitmenschen liegen gelassen. Naja, immerhin gibt es im Ort einen Lebensmittelladen, eine Bäckerei, wir haben warmes Duschwasser bekommen und 50 Meter von uns weg steht ein Wohnmobil, so dass wir hier zumindest nicht alleine sind und ich mich sicher fühle.

Andreas prüft abends immer, wie wir im Zeitplan liegen. Es passt alles sehr gut. Wir sind eigentlich sogar wieder etwas vorne dran. Wir hatten bis jetzt keine Ausfälle – weder an Mensch noch an Maschine.

Es ist aber besser so als andersrum. Man muss immer einen kleinen Puffer haben, falls mal etwas nicht reibungslos läuft und man mehr Zeit braucht als ursprünglich gedacht.

Spätestens am Montag werden wir Paris erreichen.

Wir sind in: Rives-d’Andaine

Tageskilometer: 110


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