Die letzten Tage waren wir ja noch in der Region Hauts-de-France, aber jetzt sind wir in der Normandie angekommen.
Morgens brachte uns der Hausmeister, der mit seiner Familie neben dem Rathaus wohnt, zwei Tassen Kaffee und zwei Schokocroissants, worüber wir uns sehr freuten. So waren wir fürs Erste gestärkt und hielten gut durch, bis wir nach 26 km in Abbeville ankamen.
Der Radweg, auf dem wir gestern Abend schon ein Stück unterwegs waren, führte uns direkt in die Stadt.
Wir haben schon öfters festgestellt, dass es in Frankreich scheinbar kein Problem ist, irgendwo einen Kaffee zu trinken und sein mitgebrachtes Croissant oder Ähnliches zu essen. Das war auch heute wieder so – wir kauften uns zwei Kaffee und wurden aufgefordert, ruhig am Tisch Platz zu nehmen, obwohl wir sagten, dass wir unsere Marmeladenbrote dazu essen wollten.
Weil wir uns das zweite Frühstück heute ziemlich spät genehmigt hatten, machten wir die Mittagspause erst am frühen Nachmittag im Schatten einer Kirche.
Als wir nach der Mittagspause wieder starteten, ging es erst einmal richtig fies den Berg hoch. Und das mit vollem Magen.
Unsere Angabe zu den Höhenmetern gestern bezog sich übrigens auf die gesammelten Höhenmeter, die wir über den ganzen Tag verteilt überwinden mussten.
Flach ist es hier jedenfalls nicht, aber ich bin begeistert von unserem Track, der uns ca. 20 km parallel der Küstenlinie entlangführt.
Wir sind fast die ganze Zeit auf kleinen, sehr ruhigen Sträßchen durch kleine Dörfer unterwegs. So mögen wir das am liebsten.
Abends fanden wir in einem Dorf ein ruhiges Plätzchen, wo wir unser Zelt aufstellen konnten (wir haben Bewohner des Dorfes gefragt, die am Straßenrand standen).
Ein alleinstehender Mann bot uns an, in seinem Bad zu duschen, was ziemlich abenteuerlich war. Man stelle sich ungefähr die Hälfte der Größe unseres Badezimmers vor, aber zusätzlich mit allerlei Dingen verstellt und mit Renovierungsstau. Aber wir hatten den Schweiß und Staub des Tages los und fühlten uns somit deutlich besser.
Eine weitere Nachbarin brachte uns eine große Flasche Wasser und lud uns für Morgen früh zum Kaffee ein. Milch hat sie auch. Super!!
Der Nachteil hier in dem winzigen Dorf ist, dass ich hier nur eine extrem bescheidene Internetverbindung habe…
Tageskilometer: 90