Als ich heute morgens aufwachte, freute ich mich riesig, weil ich heute Ian wiedersehen würde.
Eigentlich wären es von Haßloch nach Karlsruhe keine 50 Kilometer gewesen, aber wir fuhren über Landau, Bad Bergzabern und Wörth.
Friedhelm wollte uns bis Landau begleiten. Er fuhr mit dem Rennrad, weil Andrea zu Hause blieb, um den Besuch der Enkel vorzubereiten. So hatten wir auch auf unserer vorletzten Etappe eine Eskorte – zumindest das erste Stück.
Es war wieder ein wunderschöner Tag. Die Sonne schien und die Fahrt durch die Pfälzer Weinberge war einfach herrlich.
In Landau unterhielten wir uns noch kurz mit Friedie, aber dann fuhr er wieder Richtung Haßloch zurück und wir weiter in Richtung Bad Bergzabern.
Andreas und ich sind wahnsinnig froh, dass wir auf unserem Weg durch Deutschland so viele Freunde und Verwandte besuchen konnten. Es war so schön, sie alle wiedergesehen zu haben, auch wenn jeder einzelne Abschied für uns etwas traurig war und viel zu schnell kam.
Von Friedie und Andrea haben wir belegte Brötchen mitbekommen. Wir holten uns in einem Supermarkt noch kühle Getränke dazu und machten unsere Mittagspause direkt auf dem Parkplatz, im Schatten des Gebäudes. Eine Frau lief mit ihrem Einkaufswagen an uns vorbei und fragte, ob wir Wasser bräuchten. Unsere Trinkflasche war tatsächlich leer, also stand ich auf und hielt ihr die leere Flasche hin. Sie füllte aber nichts hinein, sondern drückte mir eine komplette 1,5-Liter-Flasche in die Hand und meinte, sie sei früher Radrennen gefahren…
Am Nachmittag erreichten wir Karlsruhe und gingen mit Ian und seiner Freundin Sophie Eiskaffee trinken. Es war schön zu sehen, dass Ian inzwischen wieder vorsichtig ohne Krücken gehen kann.
Von der Innenstadt fuhren wir ein Stück weiter in einen anderen Stadtteil von Karlsruhe, wo sich das Zantechniklabor befindet, für das Andreas vor dem Unfall gearbeitet hat. Wir besuchten dort Stefan und Ralf, Andreas‘ ehemalige Arbeitskollegen. Bei Ralf, der mit seiner Familie in Karlsruhe-Durlach wohnt, würden wir die letzte Nacht vor unserer Heimkehr verbringen. Stefan hatte das für uns vermittelt.
Wir verbrachten einen tollen letzten Abend bei Ralf und Larissa.
Ralf, der Andreas schon mindestens 7 Jahre nicht mehr gesehen hatte, meinte, er sähe aus wie „das blühende Leben“. Am Ende des Abends sagte er zu Andreas: „Schneid‘ dir die Haare ab – ich bin ganz neidisch!“
Tageskilometer: 101
P. S. Morgen Abend schlafen wir wieder in unserem eigenen Bett!
Es war schön mit euch, danke dass ihr uns mit eurem Besuch beehrt habt. Über die Jahre ist doch eine herzliche Verbundenheit gewachsen. Es ist schon bewegende, wieviele Leute ihr unterwegs besucht habt. Und nach der Tour gibt es jetzt ja wieder viele neue Kontakte, die ihr dann später auch wieder besuchen könnt…
Alles Gute euch zurück zu Hause!
Friedhelm