Tag 33

Wir haben sehr gut geschlafen und wurden erst durch unseren Wecker wach, der um 7 Uhr klingelte.

Weil das Zelt schon trocken war, war es schnell abgebaut und wir gingen mit unseren Waschbeuteln für die Morgentoilette ins Haus. Es war sehr schön, dass wir Kaffee angeboten bekamen. Wir holten aus unserer Tasche Honig, Butter und etwas Obst dazu und konnten draußen in dem schönen Garten frühstücken.

Es gab sogar noch zwei Stücke sehr leckeren Kokoskuchen und ein Schüsselchen Tomaten dazu. Während des Frühstücks bestaunten wir noch den liebevoll bepflanzten und dekorierten Garten. Überall gab es etwas zu entdecken und ich konnte mich inspirieren lassen.

Nach dem Frühstück schauten wir alle vier in die Landkarten und erklärten unsere Route. Anschließend wurden noch die Fische gefüttert. Das Teichwasser brodelte richtig von den vielen schmatzenden Fischen, die alle etwas vom Futter abbekommen wollten.

Es ist eigentlich immer ein bisschen schade, dass man sich so bald wieder verabschieden muss, obwohl man doch gerade erst Bekanntschaft gemacht hat, aber immerhin werden die schönen, angenehmen Erinnerungen bleiben.

Wir radelten los, um möglichst vor dem Mittag die Hälfte der heutigen Etappe zu schaffen, weil für den Nachmittag Regen angekündigt war.

Die Brücke am Göta-Kanal fährt nach hinten weg,…
… um ein Boot passieren zu lassen

Der Himmel wurde immer dunkler und es fing an zu regnen. Wir sahen Gebäude in einiger Entfernung, und bogen in deren Richtung von der Straße ab. Weil kein Mensch zu sehen war, stellten wir uns trotzdem einfach unter ein Dach, unter dem auch diverse Anhänger untergestellt waren.

Wir überlegten uns, dass wir ja einfach Mittagspause machen könnten bis der Regen aufhört. Mit einer Palette entstand schnell ein provisorischer Tisch für unser Steh-Picknick.

Auf einmal kam ein Audi angefahren und zwei Frauen stiegen aus. Wir grüßten und erklärten, dass wir unter dem Dach Schutz vor dem Regen gesucht hätten, aber vorher niemanden fragen konnten. Die beiden versicherten uns, das sei in Ordnung. Sie hätten etwas Buntes von der Straße aus gesehen und wollten nachschauen. Sie erzählten, dass alle 10 Jahre ihre Werkstatt von Dieben leergeräumt wird, sie deshalb Überwachungskameras hätten und lieber gleich nachschauen, wenn sie auf dem Gelände etwas Auffälliges bemerken.

Als sie sahen, dass es keine Diebe, sondern nur Radreisende sind, die sich hier untergestellt hatten, fuhren sie nach einem kurzen Gespräch wieder weg.

Keine 15 Minuten später kam das Auto zurück. Die Frau stieg aus, drückte mir eine Papiertüte mit noch warmem Popcorn in die Hand, wünschte uns eine gute Reise und fuhr wieder weg.

Der Regen hörte auf, die Sonne kam zurück und die Fahrt ging weiter. Nachmittags konnte man nur noch an einigen nassen Stellen auf der Straße erkennen, dass es überhaupt geregnet hat.

Heute Abend wollten wir unser Zelt einfach zu einigen Wohnmobilen oberhalb eines Golfplatzes darzustellen.

Abendessen: Tomaten und Popcorn (salzig)

Während wir aßen stellten wir fest, dass der Wohnmobilstellplatz ungünstig für uns war. Er war oben auf einer Kuppe. Man hatte zwar eine tolle Aussicht, aber der Wind war sehr kalt. Wir packten zusammen, um einen windgeschützten Platz zu suchen. Den fanden wir bei einem Pferdehof. Am liebsten hätten wir zwar in einer leeren, warmen Pferdebox oder im Heu übernachtet, aber immerhin waren wir mit unserem Zelt im Windschatten des riesigen Pferdestalls.

Es sind jetzt noch 130 Kilometer bis Stockholm. Am Mittwochvormittag wollen wir dort ankommen.

Tageskilometer: 91

Höhenmeter: 550


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2 Kommentare zu “Tag 33”

  1. Hey Ihr zwei,
    ich hoffe wir haben Euch mit den entspannten Meschen im Norden nicht zu viel versprochen :-).
    Bisher verfolgen wir Euch täglich und ärgern uns immer noch, dass wir nicht weiter gekommen sind.

    Gruß A&D

  2. Hallo ihr Weltenbummler weiter so,eure Berichte und Bilder sind einfach super, ich verfolge sie jeden Tag, alles gute und sonnige Tage LG Jürgen.

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