Tag 19

Als wir morgens starten, hatte die Besorgung heißen Wassers oberste Priorität. Wir haben uns nämlich so einen Instantkaffee gekauft, für den man eben mindestens lauwarmes Wasser haben sollte. Sonst schmeckt er lau(sig).

Wir sprachen den ersten Menschen an, der uns begegnete. Er war gerade mit seinem Hund aus dem Haus gekommen. Als ich nach heißem Wasser fragte, sagte er, das könnten wir gerne haben. Ich solle mit meiner kleinen Thermoskanne ins Haus kommen. Ich zog selbstverständlich die Schuhe aus, aber er meinte, das wäre nicht nötig gewesen -er hätte 2 Katzen und einen Hund. Als wir das Haus betraten und er die Alarmanlage ausgeschaltet hatte, entdeckte ich die zwei Katzen. Die waren größer als der Hund. Den Jaguar im Hof entdeckte ich aber erst, als ich mit der gefüllten Thermoskanne wieder nach draußen kam…

Als wir dann auch noch Milch und Brot eingekauft hatten, setzten wir uns unter einen Baum und frühstückten.

Links unser Brot beutel, befestigt am Lenker

Wir wurden immer wieder von Passanten angesprochen. Eine Frau, die gegenüber wohnte, brachte zwei große Gläser kalte Holunderblütenlimonade. Die war sooooo lecker. Als wir der Frau von unserer Reise erzählten, war sie so ergriffen, dass sie Tränen in den Augen hatte.

Unser Weg führte uns abwechselnd sehr nah an der Küste entlang und dann aber wieder etwas entfernt davon. Der Wind war heute nur schwach und die Temperaturen sehr angenehm. Es passte einfach alles.

Hygge! (Das Wort könnt ihr gerne googeln)
Das wär’s noch…

Gegen Abend, in einem sehr belebten Touristenort, stand ein Mann, der sich an seinem Fahrrad mit der Kette abmühte, die runtergesprungen war. Wir hielten selbstverständlich, um zu helfen. Auch ein weiterer Helfer kam hinzu. Andreas musste zuerst den Kettenschutz abschrauben, um die Kette wieder auflegen zu können. Dann hat er sie gleich noch gespannt, damit sie nicht gleich wieder runter springt und das Quietschen der trockenen Kette hat er mit Kettenöl beendet. Zum Glück haben wir eine gut ausgestattete „Werkstatt“ an Bord.

Der ältere Herr war sehr glücklich über die Hilfe und empfahl uns, ein Naturreservat zu besuchen, das praktisch auf der Strecke lag. Weil es schon Abend war, waren wir die einzigen Besucher, was wir nach den vollen Wegen des Touristenortes als besonders schön empfanden.

Im Naturreservat
Rauchschwalben

Abends durften wir unser Zelt neben einer Scheune aufstellen. Auf dem Küstenweg kommen wir auch immer wieder an Campingplätzen vorbei. Wir sind uns einig, dass wir da nur in allergrößter Not übernachten würden.

Nein danke! Ohne uns!

Wie so häufig gilt auch hier: weniger ist mehr!!

Lieber so, mit improvisierter Dusche im Freien

Tageskilometer: 107

Höhenmeter: 380

Bei dem „A“ sind wir jetzt

Alle Beiträge im Überblick von "Radreisen"

2 Kommentare zu “Tag 19”

  1. Hallo . gleich kommt Frau Scheidecker somit noch Zeit für paar Worte. Wir leben noch. In D. geht nicht die Welt unter oder ganz D. lernt Schwimmen. Ist aber Traurig was in manchen Regionen passiert ist. weiter hin gute Fahrt und viel Sonne
    schi.bo

  2. Hallo Ihr beide, auch wieder ein Grüßle von Andrea und Friedi. Wir lesen die Berichte begeistert und die Bilder von Schweden sind echt gemein…
    Wir waren übers Wochenende nur im Saarland mit dem Tandem und haben Freunde besucht. War auch nett, aber leider ohne Meeresrauschen. Alles Gute euch weiterhin!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert