Andreas‘ Versuch, meine Luftmatratze zu reparieren, war erfolglos und seine eigene Matratze hat in der Nacht auch Luft verloren. Es wird uns wahrscheinlich nichts anderes übrig bleiben, als in Leipzig oder Berlin einen Decathlon anzusteuern und neue Matratzen zu kaufen. Drei Monate mit schrottigen Unterlagen unterwegs wäre zu viel Härte – wir sind schließlich keine 20 mehr!
Nach der Abfahrt heute Morgen steuerten wir gleich den ersten Bäcker an, um uns ein Frühstück zu kaufen.
Wir kamen heute an eine Baustelle. Da war ein Graben quer über die Straße. Er war zwar weder tief noch breit, aber 95 kg wuchtet man trotzdem nicht einfach so drüber. Einer der Arbeiter gab uns ein Zeichen, dass wir warten sollten. Er sagte etwas zu den anderen Männern, sie fingen alle an, den Graben zuzuschütten und wir konnten passieren.
Am späten Nachmittag erreichten wir Weida, wo sich Andreas bei einem Spezialrad-Bauer Infos einholen wollte. Bis wir dort wieder weg fuhren, war es schon nach 18 Uhr.
Wenn wir tagsüber unterwegs sind, sehen wir jede Menge mögliche Übernachtungsplätze. Aber wenn man abends sucht und die Zeit drängt, weil es entweder bald zu dämmern oder zu regnen beginnt, findet man ewig nichts.
Wir trafen eine Gruppe junger Männer, denen unser voll bepacktes Tandem aufgefallen war. Sie luden uns zu Steakbrötchen ein und befragten uns über das Tandemfahren allgemein und unser Vorhaben. Einen Schlafplatz hatten sie aber auch nicht für uns. Die Suche ging weiter…
Vom Radweg aus sahen wir einen Carport. Das war die Lösung. Wir fuhren zu dem Haus, zu dem er zu gehören schien, aber als wir uns erkundigten, erklärte uns der Mann, der Carport gehöre dem Nachbarn. Er bot uns an, dass wir unser Zelt in seinem Hof aufstellen dürfen, falls der Nachbar uns nicht haben möchte. Aber er und seine Frau erlaubten uns, in ihrem neuen Geräteschuppen zu schlafen und ihn sozusagen „einzuweihen“. Jana und Andreas (so heißen die beiden) versorgten uns sogar mit Getränken, brachten Luftmatratzen, Decken, Kissen, eine Lampe und wir durften das Gästebad mit Waschbecken und Toilette benutzen.
Der Nachbar – auch er heißt Andreas – kam auch noch mal rüber und wir hatten noch ein nettes Gespräch. Wir waren uns alle einig, dass man schöne Vorhaben nie aufschieben sollte, weil man nicht weiß, ob man sie morgen noch verwirklichen kann.
Tageskilometer: 113
Höhenmeter: 950
Hallo Ilona,
ich wünsche euch eine tolle Abenteuerreise mit viele herrliche, spannende,fröhliche ,aufregende und freundliche Begegnungen und so gut wie möglich Reibungslosen Ablauf . Liebe Grüße aus Kehl, Marjorie
Die thüringische Hex ist erreicht; im Frankenland keinen Boxbeutel genossen; wie kann man Euch helfen. Aber weiterhin
gute und hoffentlich trockene Fahrt. schi.bo